Beim bundesweiten “Tag des Offenen Denkmals” gibt es auch auf dem Sonnenberg und im Zeisigwald Interessantes zu erleben. „Teufelsbrücken“ im Zeisigwald, Dresdner Straße 230

Foto Malech (10)Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Beutenbergbruch, dem ersten Schotterbruch im Zeisigwald, Porphyrschotter für den Straßenbau gewonnen. 1797 wurde die Chemnitzer Steinmetzinnung gegründet, woraufhin sich Hilbersdorf und der Zeisigwald zum Zentrum der Chemnitzer Natursteingewinnung entwickelten. Im 19. Jahrhundert wuchs aufgrund des industriellen Aufstieges der Stadt Chemnitz der Bedarf an Baustein rasant an. So wurden mehr und mehr Brüche im Zeisigwald erschlossen. Um 1880 wurde auch der Bau der sogenannten „Teufelsbrücken“ veranlasst. Diese dienten als Grabenverbau der Abstützung der senkrechten Wände, zwischen denen die Zufahrtsstraße in den damaligen Findewirthschen Steinbruch (später: Ratssteinbruch) angelegt wurde. Der Verbau erfolgte in zwei Abschnitten und besteht natürlich aus Porphyrtuff-Quadern. Direkt neben der Zufahrt befindet sich das 1869 erbaute, als Porphyr-Haus Dresdner Straße 230 bekannte Haus des damaligen Obermeisters der Chemnitzer Steinmetzinnung Findewirth , später von Steinmetzmeister Otto übernommen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es durch die Eisenbahnanbindung mit dem Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge eine Konkurrenz zum einheimischen Porphyrtuff.
Mit Unterstützung der Denkmalschutzbehörde werden die z.T. baufälligen Teufelsbrücken durch den Freundeskreis des Museums für Naturkunde Chemnitz e. V. seit 2012 saniert. Aktive vom Sonnenberg beteiligten sich.
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Am Denkmaltag werden von 10 bis 16 Uhr Führungen durch Knut Nestler und Hans Werner nach Bedarf durchgeführt. Der Treffpunkt Dresdner Straße 230 wird ausgeschildert.
Als Rahmenprogramm wird eine „Geologische Führung durch den alten Findewirth-Steinbruch“ mit Bernd Tunger angeboten.

St. Markuskirche, Pestalozzistraße 1
Der monumentale gründerzeitliche Zentralbau wurde 1892 – 1895 nach Plänen der Berliner Architekten Kröger & Ambesser in neugotischen Formen errichtet. Der rote Klinkerbau mit seinen markanten Doppeltürmen und schlanken Turmhelmen ist von städtebaulich-denkmalpflegerischer Bedeutung als Symbol des Wohnviertels „Sonnenberg“. Kunstgeschichtlich wertvoll ist die nahezu vollständig erhaltene und über viele Jahre hinweg aufwendig restaurierte neugotische Innenausstattung mit originalen historischen Leuchten.
Geöffnet 13 bis 17 Uhr, Turmbesteigungen und Kirchenbesichtigungen halbstündlich mit dem Förderverein der Kirche St. Markus e.V.