Susan Sager, 29, hat sich 2010 mit einer Physiotherapie-Praxis in der Fürstenstraße selbständig gemacht. Davor war sie als leitende Physiotherapeutin in Oelsnitz/Erzgebirge tätig und hat berufsbegleitend einen Abschluss als Bachelor of Science in Utrecht/Niederlande gemacht.

SO: Frau Sager, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!

Susan Sager: Das mach ich gerne! Wir haben ungefähr eine halbe Stunde Zeit, dann kommt mein nächster Patient.

SO: Wie lange haben Sie denn eigentlich geöffnet?

Susan Sager: Von 8.00 bis 20.00 Uhr. Am Anfang hatte ich gedacht, am Freitag mache ich nur kurz, so bis 14.00 Uhr, aber das hat sich dann ziemlich schnell erledigt (lacht). Eigentlich suche ich auch Verstärkung, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der genug Berufserfahrung hat und die notwendigen Zusatzausbildungen vorweisen kann, besonders die Manuelle Therapie wäre da wichtig. Deswegen mache ich im Moment noch alles alleine!

SO: Respekt! Seit wann gibt es denn Ihre Praxis schon? Und warum haben Sie genau hier eröffnet?

Susan Sager: Ich habe am 01.08.2011 aufgemacht. Und ich war das erste Förderprojekt der EFRE-Förderung für kleine und mittlere Unternehmen! Am Sonnenberg bin ich eher zufällig gelandet, es war einfach einer der Stadtteile, in denen noch nicht an jeder Ecke eine Physiotherapie-Praxis sitzt. Eigentlich habe ich auch hauptsächlich nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht und dann erst nach der Lage geschaut. Denn es gibt strenge Auflagen der Krankenkassen, was die Behandlungsräume betrifft. Und hier habe ich dann eben diese ehemalige Zahnarztpraxis gefunden. Und ich finde, es ist ja auch sehr schön geworden (lacht)!

SO: Stimmt! Und behandeln Sie jetzt vorwiegend Leute vom Sonnenberg?

Susan Sager: Nein, meine Patienten kommen von überall her. Vom Sonnenberg, aus der ganzen Stadt und sogar aus dem Erzgebirge!

SO: Machen Sie denn so viel Werbung?

Susan Sager: Nein, eigentlich gar nicht. Das funktioniert vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Ich habe dann auch noch meine Fensterwerbung und sitze ja hier auch im Ärztehaus, da ist immer ein gewisser Kundenstrom vorhanden. Außerdem gibt es Aktionen zu bestimmten Themen, die über Aufsteller im Treppenhaus beworben werden. Eine Internetseite will ich allerdings auch noch aufbauen. Das ist für Ende des Jahres geplant. Wenn ich mal Zeit habe (lacht)!

SO: Und wie fühlen Sie sich jetzt als zufälliger Sonnenberger?

Susan Sager: Ich fühle mich hier sehr wohl, sowohl, was die Praxis anbetrifft, als auch menschlich! Was mich besonders positiv beeindruckt hat, ist das breite Patientenspektrum, das ich hier habe, es sind Junge und Alte, und sie kommen von überall her. Das ist eben ein sehr belebter Stadtteil hier, und das sollte so erhalten bleiben.  Dazu würde ich mir auch mehr Cafés und Kneipen wünschen, schließlich sind wir hier faktisch fast Innenstadt und haben eine sehr gute Anbindung.

Was mir auch gefällt: in meinen Gruppen  treffen Patienten, die vom Kaßberg oder anderswo aus der Stadt kommen, auf Leute vom Sonnenberg, und dann merken sie, hier ist es ganz normal. Das freut mich! Und besonders im Winter, als so viel Schnee lag und das Ausparken abends manchmal ziemlich schwierig war, habe ich gemerkt: hier gibt es eine große Hilfsbereitschaft! Das hab ich so davor eigentlich noch nicht erlebt.

Manchmal merkt man aber auch, wenn Patienten z.B. vom Kaßberg kommen, dass die erst mal genau schauen, wie hier alles so ist. Wenn ich mich aber hier wohlfühle, dann spiegele ich das auch wider, und das merken die Leute dann! Da bleibt was Positives hängen (lacht)!

In diesem Sinne wünschen wir Susan Sager weiterhin viel Erfolg mit ihrer Praxis, auf dass noch viele ansässige und auswärtige Patienten in den Genuss ihrer positiven Energie vom Sonnenberg kommen! Auch wir verlassen die Praxis von Frau Sager mit fröhlichen Gesichtern.

Vorsicht: Sonnenberger sind ansteckend ,-)

Vielen Dank für das Gespräch!