Sächsische Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher AG

Sächsische Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher AG, August-Bebel-Str. 7-13 / Gellertstr. 3

Bereits seit 1877 waren der Schlosser Bernhard Escher und sein Bruder, der Schmied Hermann Escher, von Schwarzenberg nach Chemnitz gezogen, um eine eigene Firma zu gründen. Nach anfänglicher gemeinsamer Betriebsführung gingen beide Brüder ab 1881 eigene Wege.

Werkzeugmaschinenfabrik

Werkzeugmaschinenfabrik

Im Jahr 1893 kaufte der Maschinenfabrikant Bernhard Escher das Grundstück Wettiner Straße 7-9 (heute August-Bebel-Str.) und ließ dort seine neue Fabrik zur Herstellung von Werkzeugmaschinen errichten. Unter dem Firmennamen „Sächsische Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher“ produzierte er seit 1900.

Wenig später im Jahr 1902 kaufte Bernhard Escher die an der Gellertstraße gelegene Gießerei Uhle für seine Fabrik in der Wettiner Straße.

Nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft im Jahr 1907 erfolgten weitere Grundstückzukäufe. Dazu gehörte die Vergrößerung des erworbenen Gießerei-Territoriums an der Gellertstraße mit dem Kauf von Flächen an der heutigen Dresdner Straße und Hainstraße. Auf dieser nun größeren Fläche ließ er 1911 seine neue Maschinenfabrik errichten.

Restbetrieb Dresdner Str. vor Abbruch

Restbetrieb Dresdner Str. vor Abbruch

Bereits 1912 konnte die 20.000. Maschine hergestellt werden. Vor allem Hochleistungsdrehbänke, aber auch eine Vielzahl von Hobel-, Bohr- und Stoßmaschinen waren im Produktionsprofil des Betriebes und wurden in alle Welt exportiert. 600 bis 700 Beschäftige fanden in der „Sächsischen Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher“ Arbeit und konnten dadurch ihre Familien ernähren.

Erst mit Beendigung des 2. Weltkrieges und der sich anschließenden Demontage des Betriebes als Reparationsleistung an die Sowjetunion veränderte sich der Status des Betriebes. Mit bescheidenen Möglichkeiten konnte der Betrieb als Kommandit-Gesellschaft (KG) bis 1972 weiter produzieren und wurde dann aufgelöst.

Als VEB Bohrwerkreparaturen Karl-Marx-Stadt waren die Gebäude bis nach der Wende 1990/91 in Nutzung und standen danach viele Jahre leer. Während auf der der Hainstraße zugewandten Seite ein FIAT-Autohaus entstand und neue Gebäude gemeinsam mit altem Bestand genutzt wurden, verfiel der Gebäudekomplex an der Dresdner Straße zusehends.

Schließlich wurde sämtlicher Gebäudealtbestand an der Gellert- und Dresdner Straße in den Jahren 2004 bis 2012 schrittweise abgerissen und durch einen Getränkemarkt, eine Tankstelle und Erweiterungen des Autohauses ersetzt.

Standort heute

Standort heute

Außer dem noch vorhandenem Gebäudekomplex der „Sächsischen Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher“, der bis vor wenigen Jahren noch durch das Finanzamt Chemnitz-Mitte in der August-Bebel-Straße genutzt wurde, und eine Fabrikantenvilla an der Ecke Gellerstr./ Hainstraße erinnert fast nichts mehr an diesen bedeutenden Industriestandort des Sonnenbergs.

 

5 comments

  • Frint Manfred (4 Jahren)

    Hallo habe eine alte Drehmaschine der Firma Escher mit sämtlichem Zubehör. Würde sie gerne verkaufen an Liebhaber oder Museum.

  • Paul (6 Jahren)

    Hallo,
    Wurden unterlagen von der escher ag gerettet?
    Ich habe eine brrnhard escher drehbank baujahr 41. Läuft super aber es sind leeider nicht alle teile vorhanden

  • Ag Sonnenberg-Geschichte (7 Jahren)

    Bitte bieten Sie die Maschine dem Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz an:

    http://web.saechsisches-industriemuseum.com/chemnitz.html

  • Jan Sroka (7 Jahren)

    Guten Tag, ich bin in Besitz einer alten Drehbank mit Riemenantrieb aus der Werkzeugmaschinen Fabrik Benhard Escher Chemnitz Wettinerstr. Spannfutter ca. 1500 mm. Die Maschine ist vollfunktion faehig. Man kann sie aber auch als Denkmal nutzen. Sollten Sie daran Interesse haben , bitte um Nachricht.

    Schoene Gruese aus Polen

    Jan Sroka

    • Sonnenberg-Webmaster (7 Jahren)

      Erzählen Sie mal: Woher haben Sie die Maschine? Das ist bestimmt eine interessante Geschichte.

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