Der geplante neue Stadtplatz an der Ecke Zieten-Fürstenstraße rief eine Diskussion hervor. Das war Thema beim neuen Stammtisch mit dem Stadtteilrat.

Ein Grund, dem Leiter des Grünflächenamts Peter Börner und Mitarbeiter zum ersten Stadtteilratsstammtisch im Januar ins KaffeeSatz einzuladen. Die wichtigste Frage der AG Sonnenberg-Geschichte war: Sollte der Ort wirklich Fürstenplatz heißen? Nein, das sei nur der Arbeitstitel, beruhigte Börner. Er ließ sich den alternativen Vorschlag erklären:

Pfarrer Rüdiger Alberti von der Markuskirche sollte Namensgeber sein. Der gehörte zu denen, die wegen ihrer Gegnerschaft zu Hitler im 3. Reich im KZ Sachsenburg saßen, so wie sein katholischer Kollege Ludwig Kirsch von der Gemeinde St. Joseph, mit dem er guten Kontakt hatte. Nach dessen Tod war die Straße vor der Josephskirche nach ihm benannt worden. Da wäre der neue Park nahe der Markuskirche eine gute Gelegenheit, an den evangelischen Amtsbruder zu erinnern.

Mutig gegen die Nazis

Der Pfarrer im Ruhestand Karl-Heinz Kleve, der auf dem Sonnenberg wohnt, hatte mit einem Vortrag vor zwei Jahren Rüdiger Alberti dem Sonnenberg wieder ins Bewusstsein gebracht.  Zuvor hatte schon Wolfgang Bausch von der AG Sonnenberg-Geschichte schon am 16.11. 1995 in der Freien Presse  über Alberti geschrieben.

Kleve wies noch darauf hin, dass Albertis Geburtstag sich 2018 zum 120. Mal jährt. Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Karl-Heinz Kleve fasste zusammen: „Er würde geehrt, dass er damals, um es abgekürzt zu sagen, mutig gegen die Nazis stand.“ Wie genau Alberti vergegenwärtigt werden soll, mit einer Tafel, einer Stele, und wer es finanziert, das wird noch weiter zu überlegen sein.

Weiter erklärte Börner die Pläne: Sitzbänke mit und ohne Lehnen, Spielgeräte wie Schaukeln, federnde Spielpunkte, Balancierbalken und eine Boule-Fläche. Daran anschließend wird eine vierreihige Baumreihe angelegt. Die Rasenfläche wird im Übergang zum Wohnblock mit einem Hochbeet mit Sträuchern und Stauden gestaltet. Eine Tischtennisplatte wäre gefragt, meinte jemand aus der Runde. Börner wollte diese Idee mitnehmen. Da nur der vordere Teil der Stadt gehört, mussten die Pläne mit der SWG, welche für ihre Mieter mehr Parkplätze an der Fürstenstraße bauen möchte, und der GGG, der der hintere Bereich gehört, abgestimmt werden. Für einen Bolzplatz, wie vorgeschlagen, sei nicht nur die Fläche zu klein, sondern auch die Wohnungen angesichts der Geräusche zu nah. Die Realisierung ist in großen Teilen bis Jahresende 2017 geplant. Die Kosten betragen 425.000 Euro.

Einladung Stadtteilratsstammtisch

Der Stammtisch mit dem Stadtteilrat findet an jedem dritten Donnerstag im Monat 19 Uhr im KaffeeSatz (Zietenstraße 40) statt. Mal wird ein Thema mit Referent verhandelt, mal wird allgemein diskutiert. Alle sind eingeladen, ihre Anliegen einzubringen. Oder einfach nur bei einem Getränk in der gemütlichen Kulturkneipe dabei zu sein. Im März soll es um den Stand der Sanierung der Bazillenröhre gehen.
Nächster Termin: 20.4.