Am 21. März wurde im KOMPLEX der Film “Dieser eine gemeinsame Tag”  der Chemnitzer Dokumentarfilmerin und Regisseurin Beate Kunath gezeigt.

 

Die schätzungsweise 25 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten einen sehr interessanten Filmabend. Beate Kunath hatte die Idee zu untersuchen, wie Frauen, die an dem gleichen Tag und im selben Jahr wie sie selbst geboren sind am 18. September 1967 – in anderen Ländern leben. Dafür suchte sie Frauen aus den Chemnitzer Partnerstädten, was besonders passend ist, da im Englischen die Partnerstädte “Sister Cities” (Schwesterstädte) heißen.
Sie bekam Kontakt zu Frauen aus Düsseldorf, Mulhouse, Akron, Tampere, Ljubljana, Wolgograd, Usti nad Labem, Taiyuan und auch aus Chemnitz. Sich selbst stellte sie auch vor, wie sie nach der Wende in Chemnitz über die Filmwerkstatt im Clubkino zum Filme machen kam.
Beate Kunath begleitete die Frauen 4 Tage mit der Kamera im Alltag, zu Hause, beim Einkaufen, Kochen, auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit.
So unterschiedlich wie die Länder und Kulturen in denen sie leben, sind auch die Frauen: Ehefrau mit Mann und Kindern, Geschiedene mit neuem Partner und Kind,  Alleinerziehende, Ehefrau mit Mann ohne Kinder – arbeitend als Lehrerin, Dozentin, Sozialarbeiterin, Physiotherapeutin oder am Fließband bei Peugot.
In den berührenden Filmszenen äußern sich die Frauen oft emotional und geben selbstbewusst Auskunft über ihre Probleme, Sorgen, Ihre Partner, was für sie Glück bedeutet und welche Wünsche sie für die Zukunft haben.
Nach 1 1/2 Stunde war der Film leider schon zu Ende und wurde mit viel Beifall belohnt.
Jeanette Hilger, Beate Kunath (rechts)

Jeanette Hilger, Beate Kunath (rechts)

Beate Kunath und die Moderatorin Jeanette Hilger beantworteten im anschließenden Gespräch noch Fragen zum Film.

Wie hat Beate Kunath die Frauen gefunden? Das war nicht einfach, da die Meldeämter keine Daten weitergeben dürfen.  Deshalb haben manche Ämter die Frauen an geschrieben mit der Bitte, sich bei Frau Kunath zu melden, was auch oft funktioniert hat. Bei China brauchte sie nach einem sehr offiziell gestalteten Besuch noch eine zweite private Reise. Leider hat es nicht in jeder Stadt geklappt.
Für die Gespräche war jedesmal ein Dolmetscher dabei und im Film wurden die Interviews  in Originalsprache mit Untertiteln gebracht.
Die im Film gezeigten Frauen haben sich bis auf eine nach Fertigstellung des Films 2014 alle in Chemnitz getroffen, eine interessante Erfahrung.
 Text und Fotos: Gabriele Roßberg