Nachdem die Museumsnacht gezeigt hat, dass die Zietenstraße einiges an Aufenthaltsqualität bietet, findet gleich die nächste Aktion im öffentlichen Raum statt. Am 27. Mai eröffnen wir 18 Uhr das erste Dialogfeld an der grünen Ecke Zieten-/Fürstenstraße, dem künftigen Albertiplatz..

Seit Anfang des Jahres laufen die Planungen für das Projekt, welches vom Kulturmanagent Chemnitz und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen finanziell unterstützt wird.

Zum Hintergrund:
Der Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg hat in den letzten 5 Jahren durch private und öffentliche Initiativen eine sehr positive Entwicklung erfahren. Die Ansiedlung mehrerer Kultureinrichtungen der Off-Szene tragen wesentlich zur Belebung des einst verwaisten Areals bei. Doch entlang der Hauptverkehrsachse Zietenstraße ist die positive Entwicklung des Sonnenbergs bisher wenig evident. Die Dialogfelder sollen die visuelle und emotionale Barriere zwischen Quartier und Zietenstraße durchbrechen indem sie mit punktuellen Interventionen Anlass zum Flanieren und Innehalten bieten.

In drei Abschnitten laden wir zeitgleich jeweils zwei Künstler_innen aus der bildenden sowie darstellenden Kunst ein, sich mit dem südlichen Sonnenberg auseinanderzusetzen. Die Arbeit der bildenden Künstler_innen wird dauerhaft im öffentlichen Raum installiert. Die darstellenden Künstler_innen werden hingegen ihre Arbeit einmalig im öffentlichen Raum aufführen. Mit der Aufführung entsteht gleichsam ein Event, welches mit den zeitgleich installierten plastischen Arbeiten in Verbindung steht.

Dialogfeld 1
CAROLA KEITEL + SUTTER/SCHRAMM

CAROLA KEITEL​
Carola Keitel, die als Künstlerin mit mehreren Medien arbeitet, hat sich dem Geländer angenommen. Sie stellt z. B. originalgetreue, solide gebaute Metallgeländer mitten in den Raum und führt damit die Objekte, die wir im Alltag nur unterschwellig wahrnehmen, in unser Bewusstsein. Die im Ausstellungskontext befremdlich wirkenden Begrenzungen verändern den Ort: Er wird plötzlich als etwas Besonderes wahrgenommen und selbst zum Ereignis. Carola Keitel lebt und arbeitet in Köln. Sie studierte Kunst und Philosophie in Kassel. 2013 erhielt sie den Daniel Frese Preis für zeitgenössische Kunst.
SUTTER / SCHRAMM​
Enrico Sutter und Daniel Schramm gründeten 2007 „Sutter/Schramm“ und realisierten seither mehrere rituell anmutende und energiegeladene Performances indem der eine auf die Handlung des anderen reagiert, sie wiederholt und interpretiert. Eine Bewegung, Geste oder Form wird wie eine unendliche Schleife solange wiederholt, bis ihr eine eigene sinnstiftende Bedeutung und Sinnlichkeit zugeschrieben werden kann. Dabei forschen sie nach körperlichen Zuständen und testen die Grenzen der Belastbarkeit des Körpers bis zur Erschöpfung aus.
Beide studierten Bildende Kunst an der HfBK Dresden bei Prof. Kerbach und Prof. Sery und arbeiten ebenfalls bildnerisch. Sie leben und arbeiten beide in Dresden.
Mandy Knospe