Hort erhielt „Chemnitzer Kohlräbchen“
Heute wurden dem Hort Paul-Gerhardt-Straße das „Chemnitzer Kohlräbchen“, der Kita-Preis für gesunde Ernährung, verliehen.
„Das machen wir schon seit 2007“, dachte Hortleiterin Sabine Liebert, als sie von dem Preis erfuhr. Mit ihrem siebenküpfigen Team sammelte sie alle Aktionen „Auf den Spuren gesunder Ernährung“ in einem Heft und dokumentierte sie mit Texten und Bildern.
Das überzeugte die Jury: „Den Kindern der Einrichtung wird gewissenhaft und trotzdem spielerisch die Bedeutung und Herkunft gesunden Essens beigebracht. Die Jüngsten planen nicht nur im Rahmen des Kochprojekts eigenverantwortlich ihr Essen, sie können mit den Erzieherinnen einkaufen gehen, bereiten das Essen selbstständig zu und servieren es“, heißt es in der Pressemitteilung. „Die Bewirtschaftung des eigenen Gemüsegartens gemeinsam mit den Kindern ist Bestandteil des Alltags. Über diesen praktischen Rahmen hinaus wird mit Hilfe von spielerischen Experimenten Wissen um Nahrungsmittel vermittelt. Nicht zuletzt lernen die Kinder mit Hilfe verschiedener Experten, etwa im beim Besuch des Saatgutgartens Sonnenberg oder durch Vertreter des ASR zum Thema Kompost.“ Zwei Erzieherinnen ließen sich, gefördert durch die Sarah-Wiener-Stiftung, zu „Genussbotschafterinenn ausbilden“.
150 Kinder der Grundschule Sonnenberg und die Jüngsten aus der Pestalozzischule besuchen den Hort. Er arbeitet nicht nach Gruppen getrennt, sondern offen. Nach der Schule können die Kinder frei entscheiden, was sie gerade machen wollen. „Hier tragen sich die Kinder ein, die zum Beispiel mit zu Edeka einkaufen gehen wollen“, zeigt Sabine Liebert auf ein Vokabelheft, das in der Küche liegt. Edeka sei der einzige Supermarkt in der Nähe, wo Lebensmittel auf Rechnung gekauft werden können.
Ansgar, Nico, Lena, Cindy, Lilly, Emily und den anderen Kindern macht das Kochen großen Spaß. Drei Finger gehen hoch auf die Frage, ob sie vielleicht Koch oder Köchin werden wollen. „Cool!“ sagen sie, als sie hören, dass sie den ersten Preis gewonnen haben. Und es wird noch eine ganze Weile gefachsimpelt über Rezepte für Kürbissuppe, über den Gemüseanbau, über den Kompost, der aus den Resten angelegt wird. „Da leben Regenwürmer drin.“
Und Sabine Liebert betont, dass ohne die Hilfe der Stadt bei der Einrichtung der kleinen Lehrküche und die regelmäßige Spende der Rotarier für den Einkauf der Projekt nicht möglicht wäre.
„Der besondere Einsatz für gesunde Ernährung ist vorbildlich“ lobten die Preisstifter. Der Preis in Höhe von 500 Euro wird gestiftet vom Stadtverband von Bündnis 90/Die GRÜNEN in Chemnitz sowie den grünen Landtagsabgeordneten Petra Zais und Volkmar Zschocke.
Die Vergabe des Preises wurde auf Anregung des grünen Mitglieds Titus Meusel im November 2015 einstimmig beschlossen. Der Preis wird dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben.
Hier die Ausschreibung des „Chemnitzer Kohlräbchen„.
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