KRACH-Preis: Gründer an Jakobstraße und Sebastian-Bach-Straße
Elf Projekte der Kultur- und Kreativbranche erhalten die ersten Förderpreise „KRACH – Kreativraum Chemnitz“, darunter zwei auf dem Sonnenberg.
Sie sind mit einem Startbudget von 2.500 Euro, einer kostenlosen Raumnutzung für bis zu drei Jahre und einem umfangreichen Beratungsangebot verbunden. Die Preisverleihung fand am 14. April 2018 im Rahmen der zweiten Maker Faire Sachsen statt, die in Chemnitz derzeit ausgetragen wird. Dies teilte die Stadt Chemnitz mit.
Jakobstraße 46 (Stadtwirtschaft): Zentrum für Darstellende Kunst
Das „Zentrum für Darstellende Kunst“ (ZfDK) will die Kunst- und Kulturszene auf dem südlichen Sonnenberg verstärken. In seinem KRACH-Raum will das ZfDK lokale und internationale FreieTheatermacher versammeln, sie in Workshops weiterbilden und in Residenz-Programmen anChemnitz heranführen und ihnen Projekt-, Probe- und auf mittlere Sicht auch Aufführungsortebereitstellen. Die Gründer des ZfDK sind der in Chemnitz lebende Germanistik-Student und Radio-Journalist Pascal Anselmi sowie Hannah Saar, die in München und London Theater- undKulturwissenschaften studiert hat und heute selbständig als Regisseur und Produzentin im
Theaterbereich arbeitet.
Das Objekt wird durch die Stadt Chemnitz bereitgestellt.
Sebastian-Bach-Straße 16: scorefab
Das Chemnitzer Start-up „scorefab“ will das Musizieren revolutionieren. Statt Noten auf Papier will es digitale Kopien für Tablet oder Handy anbieten – für die Musiker bearbeitbar, spieloptimiert dargestellt und über ein eigens entwickeltes Pedal steuerbar, für die Musikverlage der Eintritt in die digitale Welt. Das Projekt, das durch ein EXIST-Gründerstipendium und ein SAB Technologiegründerstipendium gefördert wurde, entstand an der TU Chemnitz. Für die Gründer Ulrich Halfter und Lukas Heinig soll der KRACH-Raum künftig der Ort sein, an dem Produktentwicklung und Marketing vorangetrieben werden.
Der Raum wird durch die WiC – Wohnen in Chemnitz GmbH bereitgestellt.
Der Innovationsgrad, das Entwicklungspotenzial und die Nachhaltigkeit des Vorhabens, die Kompetenz und Motivation des Gründerteams und der Einfluss des Vorhabens auf die
Quartiers- und Stadtentwicklung gehörten unter anderem zu den Kriterien, nach denen die JurorInnen entschieden haben. Einen Förderpreis stiftet das Kulturhauptstadtbüro „Chemnitz 2025“. Weitere Förderpreise stellen Unterstützer:innen aus der Wirtschaft, z. B Haus E / alltag & anders und Digital Color Service GmbH.
Zwischen Oktober 2017 und Januar 2018 waren über 50 Bewerbungen um den Förderpreis„KRACH“ eingegangen, den die Stadt Chemnitz, die CWE sowie der Branchenverband Kreatives Chemnitz e. V. als ein Projekt im Rahmen der Bewerbung der Stadt zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 initiiert haben. Eine internationale Jury wählte zunächst 27 Projekte aus, die ihre künftigen Räumlichkeiten und die Stadt an einem Wochenende kennenlernen konnten. Nach einer Schärfung der Bewerbungen ermittelte die Jury schließlich die Preisträgerinnen und Preisträger.
Der Jury gehörten die Expert:innen Giorgia Boldrini, Projektleiterin des Programms IncrediBOL!, Bologna, Cecilé Houpert, Projektkoordinatorin des EU-Projekts Culture for Cities and Regions, Steffen Roth, Professor an der La Rochelle Business School und der Yerevan State University, Fátima São Simão, Entwicklungsdirektorin UPTEC PINC Porto, Christian Rost, Leiter des Sächsischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft – Kreatives Sachsen, Frank Müller, Vorstand des Branchenverbands Kreatives Chemnitz e. V., Sören Uhle, Geschäftsführer der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH sowie Grit Stillger, Stadtplanungsamt der Stadt Chemnitz an.
Die mit dem Förderpreis ausgezeichneten Projekte spiegeln die Breite der Kultur- und Kreativwirtschaft wieder: Unter den Preisträgern finden sich zum Beispiel Produzenten und Vermarkter von Kunst, Software-Entwickler, ein Coffee HUB, Theatermacher:innen sowie Hersteller:innen unterschiedlichster Designobjekte von der Lampe über das T-Shirt bis zum Küchenmöbel.
An der Sebastian-Bach-Straße wird der Laden nicht bezogen. Die Firma hat keine Finanzierung für ihr interessantes Produkt gefunden, wie am 28.1.2018 in der Freien Presse stand.
https://www.freiepresse.de/chemnitz/krach-was-aus-dem-wettbewerb-fuer-kreative-geworden-ist-artikel10430780