Ab dem 22. Juni präsentiert sich das zweite Dialogfeld der IG NACHT.

Nachdem im Dialogfeld 1 der Späti von Marie Donike und Johannes Specks einen tatsächlichen Bedarf nach einem barrierefreien Nacht-Ort sowohl für Nahversorgung als auch für sozialen Austausch aufgedeckt hat und Ulrike Mohrs Freilegung unvermutete Einblicke in die ferne Vergangenheit des Sonnenberges zeigte, bereiten unsere aktuellen Gäste ihre öffentlichen Präsentationen vor. Marthe Prins und Benedikt Weishaupt (Design Displacement Group) sowie Raphael Schwegmann beschäftigen sich seit über zwei Wochen mit Chemnitz, haben kennengelernt, was die Nacht hier bedeutet, und werden die Aufarbeitung dieser Eindrücke ab dem 22.6. präsentieren.

Marthe Prins und Benedikt Weishaupt werden eine Woche lang gedankenvolle und diskussionsfördernde Performances intellektueller Außenseiter-Kunst zeigen, während Raphael Schwegmann in einer Public Lecture das globale Thema Nachtleben als Instrument der Stadtentwicklung in konkreten Bezug zum Sonnenberg und dessen Potenzialen zur Diskussion stellen wird.

Darüber hinaus geht unsere Crowdfunding-Kampagne in ihre finale Phase. Wir freuen uns auf einen guten Schlussspurt und verweisen noch einmal auf die Seite https://volksbank-chemnitz.viele-schaffen-mehr.de/ignacht. Dort möchten wir zusammen mit der Gemeinschaft der an Kunst, Kultur und Nachtleben interessierten Bürger*innen in einer gemeinsamen Anstrengung die Weiterführung der Dialogfelder 2018 ermöglichen. Dazu haben wir uns spektakuläre Dankeschöns ausgedacht, darunter Sonderveranstaltungen, Jahreskarten für die Einrichtungen auf dem Sonnenberg und einzigartige Souvenirs von den laufenden Dialogfeldern. Dank, Ruhm und Ehre gibt es auf jeden Fall immer dazu.
Die kommenden Veranstaltungen im Einzelnen:

Jakobstraße 42

Raphael Schwegmann – Nachtleben als Instrument der Stadtentwicklung – Perspektiven für den Sonnenberg

Die Attraktivität des Nachtlebens einer Großstadt wird oft als Urbanitätsindikator schlechthin angesehen und rückt deshalb zunehmend in den Fokus der Stadtentwicklung. Der Diskussionsabend möchte im Sinne einer Public Lecture zunächst generell aus wissenschaftlichem Blickwinkel auf die Relevanz des Themas Nachtleben mit Blick auf verschiedene Potenziale und Konflikte eingehen, bevor mit allen Interessierten gemeinsam Perspektiven für den Sonnenberg diskutiert werden sollen.

Ort: Jakobstraße 42 | 09130 Chemnitz
Präsentation & Diskussion am 22.06. um 19:00 Uhr

Design Displacement Group

Marthe Prins und Benedikt Weishaupt laden mit Performances intellektueller Außenseiter-Kunst ein, über Modelle wissenschaftlicher Beweise durch eine geplante Verhaltensfolge zu meditieren und das Plädoyer eines Akademikers für kreative Zerstörung zu genießen, während ihr kreisförmiges Grillgut konsumiert.

Ort: Jakobstraße 42 | 09130 Chemnitz
Ausstellung vom 22.06. bis 29.06. von 19:00 – 22.00 Uhr
Performance + BBQ am 23. 06. | 24. 06. | 26. 06. | 27. 06. | 29. 06. jeweils 19 Uhr

Gäste:

Raphael Schwegmann (Dr. rer. nat.), Stadt- und Wirtschaftsgeograph, lehrt am Institut für Geographie der Universität Münster. In seiner Dissertation („Nacht-Orte“, 2016 bei transcript erschienen) untersuchte er generelle Facetten des urbanen Nachtlebens im Spannungsfeld von Kultur und Ökonomie. Seine zweite Monographie („Kraft-Horte“, 2017 bei transcript erschienen) analysiert die Vergnügungstopographien von europäischen Großstädten als mobile Politikkonzepte, die zwischen Metropolen ‚reisen‘ und so Netzwerke herstellen können. www.uni-muenster.de/Geographie/mitarbeiter/schwegmann.shtml

Marthe Prins (Amsterdam, NL) und Benedikt Weishaupt (Berlin, DE) arbeiten seit 2014 zusammen. Sie Untersuchen Design-Rhetoriken zu der privatisierten Grenzsicherung (Frontex), alternativen WiFi-Infrastrukturen und der Optimierung der individuellen Arbeit. Prins und Weishaupt erforschen während der Dialogfelder Residenz die Begriffe „Chaos“ (sog. weiblich) und „Ordnung“ (sog. männlich) in der zeitgenössischen Rechtsrhetorik und verknüpften diesen mit Joseph A. Schumpeters „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“: konkret den Übersetzungsweisen seiner „Unternehmergeist-Theorie“ von neoliberalen und neo-rechten Intellektuellen. Sie untersuchen die Verhältnisse zwischen den Chaostheorien von Richard Florida und Jordan Peterson und deren Rolle in der Normalisierung einer ästhetisierten Politik.

klub solitaer e.V.