Noch bis zum 17. Juli können alle online oder per Postkarte ihre Ideen zur Umgestaltung der Dresdner Straße zwischen Thomas-Mann-Platz und Dresdner Platz äußern.

Hintergrund ist, wie Alexander Kirste, Abteilungsleiter Verkehrsplanung im Tiefbauamt, sagte, dass an dieser Strecke nicht alle vier Spuren für den Autoverkehr gebraucht werden. Deshalb lud die Stadt ein zu einer ersten Bürgerbeteiligung:

“Die Stadt Chemnitz bereitet derzeit die Erarbeitung einer stadt- und verkehrsplanerischen Studie zur Dresdner Straße im Abschnitt zwischen Dresdner Platz und Thomas-Mann-Platz vor. Ziel der Studie ist es, eine gesamtplanerische Idee zur Gestaltung des Stadtraums zu erarbeiten, die mit kurzfristigen Maßnahmen sofort umgesetzt werden könnte und langfristig durch bauliche Maßnahmen zu festigen wäre.

Grundlegende Zielstellung ist es, mit den Bürgern vor der fachlichen Bearbeitung durch den Planer, herauszuarbeiten, wie der Straßenraum in Zukunft gestaltet werden soll. Diese Information soll der Planer als Orientierung nutzen und in seinen Überlegungen berücksichtigen. Dabei können die Ideen zu Fahrbahn, Rad- und Gehweg, Grünstreifen etc. von und mit den Bürgern geplant werden.” So heißt es auf der Website.

Am 3. Juli draußen hinter dem Technischen Rathaus war die Luftaufnahme des Straßenabschnitts im großen Maßstab ausgestellt. Die Grenzen der Grundstücke waren durch dicke Styroporstücke markiert, denn die Stadt will hier grundsätzlich ohne Flächenzukauf auskommen. Mit entsprechend gestalteten Pappstücken – grau für Straße, rot für Radweg, grün mit Plastikbäumchen, gepflastert mit Bänken – konnte eine Neuverteilung des Straßenraums ausprobiert werden. Was passt darauf, und wo soll es sein?

Bilanz von Alexander Kirste nach zwei Stunden zum Gewünschten: “Mehr Grün, mehr Platz für Radfahrer, weniger Autospuren”. Das Ergebnis der ganzen Beteiligung wird an ein Ingenieurbüro geleitet, das damit arbeitet und zum Ende des Jahres in einer erneuten Veranstaltung die Ergebnisse präsentiert. Dann sollen auch alle schon bestehenden Planungen eingearbeitet sein wie der neue Bahnhofsausgang. Um nicht die Ideen einzugrenzen, waren diese Planungen extra nicht vorgegeben worden.

Wie geht die Online-Beteiligung? 

Unter www.chemnitz.de/beteiligung ist der Link zu dem Beteiligungsportal des Landes Sachsen. Da muss man sich anmelden und kann dann schreiben. Mit der Anmeldung kann man sich übrigens auch zu anderen Themen äußern. Bisher haben sich 16 Personen beteiligt.

Tipp: Im Blick war ein umfangreicher Artikel von Peggy Schellenberger mit vielen Fotos von dem Termin.

In der Freien Presse wurde in einem Kommentar zur Beteiligung aufgerufen: “Wenn etwa Autofahrer nicht an solchen Runden teilnehmen oder sich anderweitig zu Wort melden, dann dominieren beinahe zwangsläufig andere die Diskussion – und den Tenor der Ergebnisse. Die Ausrede, der Bürger werde ja ohnehin nicht gefragt, zieht dann allerdings nicht mehr.”