Wie wird der Sonnenberg sauberer?
Nicht die schönen, sondern die Dreckecken des Sonnenbergs waren das Ziel eines sommerlichen Rundgangs.
Dabei waren (auf dem Foto von links) Thomas Bossack vom Verein zur Förderung der Solidarität, Demokratie und Bildung – SDB e.V., Oliver Treydel, SDB e. V. und Koordinator der Bürgerplattform Mitte-Ost (Gablenz, Yorckgebiet), Stadtteilmanager René Bzdok, Franziska Degen, Koordinatorin der Bürgerplattform Nord-Ost (Sonnenberg, Hilbersdorf, Ebersdorf), Claudia Hopperdietzel, Leiterin Bürgerbüro der Oberbürgermeisterin, Dirk Behrendt, Betriebsleiter ASR, sowie (nicht auf dem Foto) Gemeinwesenkoordinatorin Hanna Remestvenska, Sven Postel, Abteilungsleiter Kundenservice ASR und Katharina Weyandt.
Start war der „Zietenpark“, die Baulücke an der Zieten- / Jakobstraße. Sie war schon Ort diverser Kunstaktionen. Jetzt hat sie der Verein zur Förderung der Solidarität, Demokratie und Bildung – SDB e.V. von der Stadt gepachtet. Und er hat einen der zehn Preise beim Wettbewerb Nimm Platz! Im Rahmen der Kulturhauptstadtsbewerbung gewonnen, um das Areal mit Hilfe der Anwohnerinnen und Anwohner zu einem neuen Treffpunkt werden lassen: mit neuen bunten Pflanzen, einer kleinen Umrandung und Sitzgelegenheiten und einem WLAN-Hotspot.
Baumscheiben: Grün beim Amt, Flasche beim Vermieter
Problem bei der Sauberkeit sind die unterschiedlichen Zuständigkeiten. Eine Baumscheibe gehört zum Aufgabenbereich des Grünflächenamts, aber nur das, was darauf wächst, erklärte Dirk Behrendt, Betriebsleiter ASR. Den Müll, der sich darauf ablagert, muss der Hausbesitzer oder der beauftragte Verwalter beseitigen. Die Mülleimer im öffentlichen Raum gehören zum ASR, also auch die in Parks und Spielplätzen, aber die an den Bushaltestellen zur CVAG.
Ghetto-Netto?
Rund um den Netto an der Tschaikowskistraße wurde im Frühjahr säckeweise Müll gesammelt. Doch wie bleibt es sauber? Der winzige Papierkorb am Markt ist ständig überfüllt.
Wer ist zuständig? Dirk Behrendt, erklärt: Der Eigentümer des Grundstücks, wie bei allen privaten Flächen. Stadtteilmanager René Bzdok hat mit anderen zusammen schon mit dem gesprochen. Auch die leerstehenden Gebäude gegenüber vom Netto gehören dazu ebenso wie die kleine Verbindungsstraße. Denn alles war einmal die alte Leistnerfabrik. Doch der Eigentümer war bisher nicht bereit, den Müll zu beseitigen oder größere Behälter aufzustellen.
Was tun? René Bzdok fragte die Gruppe, die sich mit ihrem Bier auf dem Mäuerchen gegenüber dem Netto trifft. Ob sie bereit wären, den Müll weg zu sammeln. Dafür besorgte er beim ASR Restmüllsäcke mit Gebührenmarken, aus Mitteln des Verfügungsfonds. Leere Säcke können die Männer an der Kasse des Netto abholen. Nur müssten die Säcke dann an einer Stelle deponiert werden, wo der ASR schon regulär Hausmüll abholt. Der Netto lässt seinen Container nicht vom ASR leeren, wie meist beim Gewerbe, sagt Behrendt. Der ASR könne nicht einfach vorbei fahren und die Säcke aufladen. Die Müllautos haben ihre regulären Strecke, jede graue Tonne wird mit einem elektronischen Chip identifiziert. René Bzdok will den Grundstücksbesitzer anfordern, eine Tonne beim ASR anzumelden. Vorerst müssen die Säcke immer zum nächsten Standort transportiert werden.
Was tun bei Vandalismus?
Auch das verwahrloste weiße Eckhaus an der Sonnenstraße/ Tschaikowskistraße ist Privatbesitz. Hier wurde kürzlich die Glastür eingeschlagen. Der Plattenbau auf der anderen Seite hatte gleichfalls den Besitzer gewechselt und wird nicht gepflegt. Dagegen kann die Stadt nichts tun. Dirk Behrendt vom ASR: „Auch bei Vandalismus wie kann die Stadt nur einschreiten, wenn die Sicherheit gefährdet ist.“ Zwar sind wilde Müllablagerungen verboten, aber die Untere Abfallbehörde im Umweltamt der Stadt muss versuchen, den Urheber ausfindig zu machen. Erst dann kann sie den ASR kostenpflichtig beauftragen, hier sauber zumachen. Behrendt bietet aber an, dass der Stadtteilmanager mit einem Dreizeiler per E-Mail solche Probleme meldet und der ASR dann aktiv wird.
„Wir schaffen es weg“ – schaffen wir das selbst?
Viele Bürgerinnen und Bürger sehen, dass der ASR sein Werbemotto „Wir schaffen es weg“ nicht erfüllt und wollen selbst aktiv werden. Im Bürgerzentrum Sonnenberg können schon Müllgreifer ausgeliehen werden. Oliver Treydel und Thomas Bossack berichten, wie sie mit anderen das Knappteichgelände in Ordnung gebracht haben. „Ja, wir wollen mehr mit Stadtteilmanagern und Bürgerplattformen zusammen arbeiten“, sagt Dirk Behrendt, und „die Initiativen nicht ausbremsen“. Oliver Treydel schlägt eine ständige Putzaktion vor, dass der ASR Säcke und Ausrüstung in seinem Büro in der Zietenstraße 16 deponiert und er und sein Kollege die Geräte ausleihen und Bescheid sagen, wo Müll gesammelt wurde, dass er wie bei anderen Aktionen abtransportiert werden kann.
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