Das Theater KOMPLEX hat ein Maskentheater-Stück für Kinder draußen aufgeführt und viel Freude bereitet. Ein wunderschöner sonniger Pfingstmontagsnachmittag – etwas Musik mit Saxophon, Tamburin, Akkordeon, „Blechtrommel“, dazu acht umherhuschende, schleichende, auf Abstand bedachte KünstlerInnen mit selbstgebastelten Tiermasken. Und ein dankbares Publikum am Kindertag mit sehr vielen Kindern auf der Wiese zwischen Tschaikowskistraße, Fürstenstraße und dem Rüdiger-Alberti-Park, aber auch einige am Fenster oder auf dem Balkon. Und schon hatte das Komplextheater von der Zietenstraße 32 etwas Neues geschaffen und viel Freude bereitet.

Pantomimisch und humorvoll, sparsam mit Musikklängen untermalt geben sich kleine und große Tiere ein Stelldichein. Zwei Hähne umkreisen sich. Ein Kolibri übt sich am Saxophon bis zum Umfallen und kokettiert danach mit einem Paradiesvogel. Ein freundlich blickender Bär spielt selbstvergessen Akkordeon, bis ihn eine Mücke aufscheucht, die aber letztlich platt am Boden liegt. Schließlich betritt ein finster dreinschauender Affe die Wiese, wird aber schnell von einer elegant herantänzelnden Katze verdrängt. Zum Schluss kommt es zwischen einem Grashüpfer und einer grimmigen Gottesanbeterin sogar noch zu einer Annäherung – mit Maske und Abstand.

Der immer wieder begeisterte Beifall der etwa fünfzig Zuschauer belohnte die acht DarstellerInnen, die auch bereits im „Fritz Heckert“-Gebiet und im Kinderheim „Indira Ghandi“ ihr Publikum begeisterten.

Ausgangspunkt für diese Initiative war, dass durch die Coronakrise Kultur im Theater nicht mehr möglich war und alle Aufträge wegbrachen. Also dachte sich Heda Bayer: Wenn das Publikum nicht ins Theater kommen darf, dann kommt das Theater zum Publikum. Um ihre Idee zu verwirklichen lud sie sich KollegInnen ein: Alexej Vancl und Ales Vancl vom Theater Figuro, Frieda Friedemann vom VIVID Figurentheater. Dazu kam die Amateurtheatergruppe aus dem Komplex mit Isabel Ogonowski, Anja Dathe, Isabell Schuffenhauer und Jasmin Becker. Das Kollektiv entschied sich für die mit Abstand beste Idee – Maskentheater gewürzt mit viel Humor.

Unter Leitung von Alexej Vancl entstanden dann in wenigen Tagen in Workshops zwölf Masken. In weiteren Treffen wurde dann mit den Masken improvisiert und kleine humorvolle Episoden und Begegnungen erarbeitet, die zu dem Stück „Tadaa!“ führten.

Text und Bilder: Eckart Roßberg