Stadtteilrat: Robert Köpferl
Wer sind die Mitglieder des aktuellen Stadtteilrats? Sie werden in den nächsten Ausgaben der Stadtteilzeitung und hier portraitiert.
Robert Köpferl (41) ist gebürtiger Münchner und verdient sein Geld als Softwareentwickler. Die eigene Firma ist immer noch im Keller seiner Mutter angesiedelt. Zusammen mit seiner Frau Karola zog er im April 2018 in ihre Heimat Chemnitz, in eine Wohnung auf dem Sonnenberg. „Wir wohnten im Münchener Westend, das hat eine ähnliche Vergangenheit wie der Sonnenberg; heute ist es ein Ausgehviertel. Wir lieben Herausforderungen, wenn sie machbar sind“, meint er.
Seinen Beruf betreibt er „vom Herzen her“. Als Siebtklässler in der Realschule belegte er einen Neigungskurs Informatik und stellte im nächsten Schuljahr fest, dass sein Lehrer ihm seine Fragen nicht beantworten konnte. Da beschloss er, das Fach zu studieren. Auch im Stadtteilrat stelle er gern vertiefte Sachfragen. „Ich denke gerne über Sachen nach und versuche sie zu ergründen. Warum steht Chemnitz da wie es steht und was kann man machen? Aber ich kann auch nie ruhig sein. Wenn jemand sich rührt, dann meist ich“, erklärt er. Das sei ein Vorteil von Chemnitz: „Wenn du halbwegs engagiert bist, bist du schnell irgendwo drin.“
Zum Ausgleich ist er im Chaostreff aktiv: „Und weil es kulturell was für Chemnitz und den Sonnenberg bringt.“ Darüber schrieb er in der letzten Stadtteilzeitung einen Artikel.
Robert Köpferl bastelt gerne. Bei der ersten Chemnitzer Makerfaire, der Messe für Macher und Tüftler, baute er gemeinsam mit seiner Frau Paletten aus Möbeln – keine Möbel aus Palettenholz, sondern Paletten aus sperrmüllreifen billigen Möbelteilen.
Gerade hat er für den Chaostreff mit einem alten Waschbecken, einem Wasserhahn, einer Pumpe, UV-LEDs und Uranin ein „krass leuchtendes Waschbecken gebastelt“. Und für den Nachbarschaftsgarten Zietenaugugust eine Liege geschreinert, frei Hand geformt nach ein paar Messungen an ihm selbst. Und noch was: Er ist schon in 78 Länder gereist, „wenn man die DDR hinzufügt, 79“. Dabei fotografiert er leidenschaftlich gerne falsch und gefährlich installierte elektrische Installationen. Daraus sind schon Bücher entstanden. Wie sieht er den Sonnenberg in fünf Jahren im Kulturhauptstadtsjahr? „Bunter entwickelt, mehr Zuzug. Sauberer. Mehr Geschäfte zum Weggehen, wie das Späti, oder mit einem eigenen Café.“
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