Schon wieder ist es passiert. Beim Mülllsammeln auf einer Baumscheibe fühlt es sich plötzlich so glitschig und weich unter dem Schuh an.

Hundekot! Das wird im Stadtteil immer wieder als Minuspunkt genannt, schon in der Einwohnerbefragung 2012.

Es vergeht keine Einwohnerversammlung – hier ein Bericht 2016, wo das Thema nicht angesprochen wird.

Dann wird von Seiten der Stadtverwaltung immer gesagt, dass jeder für die Hinterlassenschaft seines Hundes selbst verantwortlich ist. Auf der Website der Stadt wird darüber informiert: § 5 der Polizeiverordnung: „(2) Der Halter oder Führer eines Tieres hat dafür zu sorgen, dass dieses seine Notdurft nicht auf öffentlich zugänglichen Flächen verrichtet. Dennoch dort abgelegter Tierkot ist unverzüglich durch den Halter bzw. Führer zu entfernen. Hierzu ist ein geeignetes Hilfsmittel für die Aufnahme und den Transport mitzuführen und auf Verlangen vorzuweisen. Hierzu kann der Betreffende angehalten werden.

Hundekotbeutelspender ohne Betreuung wurden demoliert und später wieder abgebaut. Aber die Bürgerinnen und Bürger ließen nicht locker. Stadtteilmanager René Bzdok berichtete vor der Stadtteilkonferenz im Rückblick 2018/2019, dass in der Einwohnerversammlung 2018 das Müll- und Hundekotproblem den zweiten Teil der Fragen bestimmte. Frage und Antwort sind hier nachzulesen.

Screenshot des Artikels

Artikel https://www.tag24.de/chemnitz/politik-wirtschaft/chemnitz-hunde-tretminen-karola-koepferl-kotbeutel-corona-1935370

Auch von Seiten des Stadtrats wurde 2019 gefordert, den Beschluss für Hundewiesen und Hundekotbeutel von 2015 umzusetzen. 2019 startete die Stadt eine Bürgerbeteiligung zu den städtischen Hundewiesen. Ein Ergebnis war, dass an jeder dieser Flächen ein Beutelspender aufgebaut werden soll.

Auf dem Sonnenberg gibt es eine einzige Hundewiese an der Ludwirg-Kirsch-Straße. Das reicht natürlich nicht für alle, die rund ums Karrée Gassi gehen. Anwohnerin Karola Köpferl, angeregt von einem Beutelspender der GGG, stellte 2020 einen Antrag bei der Bürgerplattform Nord-Ost für betreute Beutelspender.

Inzwischen sind auf dem Sonnenberg (Zietenpark, Josephskirche, Gartenutopie) drei Beutelpaten gefunden worden. Auch in Hilberdorf fand die Idee Zustimmung.

Immer mehr Menschen schaffen sich einen Hund an. Die Zahl stieg von 8.200 (2017) auf 9.060 (2020). Tag24, die Chemnitzer Morgenpost, berichtete am 26.4.2021 über Karola Köpferls Initiative mit Hilfe der Bürgerplattform.