Wo bleibt mein Baum?
Hallo, ich bin eine Baumscheibe. So nennen mich die Straßenplaner. Die Metallteile sind Baumschutzbügel. Aber wo ist mein Baum?
Ist er in der ersten Zeit nach dem Pflanzen eingegangen? Oder beschädigt worden, wie der Kollege gegenüber, wo der Baum sich gewehrt hat vor dem Abgeknicktwerden, aber jetzt schief wächst?
Ich weiß es nicht mehr. Über zehn Jahre fehlt er schon. Es ist Gras darüber gewachsen. Aber im Vergleich zu den anderen Baumscheiben in der Straße sieht doch jeder, dass mir etwas fehlt. Dass man sich nicht daran gewöhnt, ist schon ein Trost. Vor über einem Jahr hat ein Passant dies Foto gemacht und an die Stadtteilzeitung geschickt.
Es wurde gerade in den letzten Jahren viel geredet, wie wichtig unsere Bäume sind für das Klima. Die Baumschutzbügel und ich hoffen: Bekommen wir vielleicht eine Nachpflanzung? Es scheint ein Geldproblem zu sein. Neulich Ende März gab es im Stadtrat, eine Antrag auf 200.000 Euro für „Neu- und Ersatzpflanzungen sowie Unterhalt und Pflege Straßenbäume / Verkehrsgrün“. Aber – der Antrag wurde leider abgelehnt. Was nun?
Wer will uns helfen? Wir laden ein, stellvertretend für anderen leeren Baumscheiben in der Stadt, zu einer Beratung bei uns an der Markusstraße / Ecke Fürstenstraße.
Termin: Donnerstag, 17. Juni, 19 Uhr.
Dafür ist kein Geld da und vor allem kein Personal für die Pflege. Ich frage mich, wie das mit den Apfelbäumen im Rahmen der Kulturhauptstadt werden soll. Lässt man die nach Abschluss der Feierlichkeiten auch einfach vertrocknen? Oder durch Vandalismus bzw. Falschparker und Autounfälle zerstören? Bei 200.000 Euro hätte das Geld ja auch gerade mal für 100 Neupflanzungen gereicht. Kosten pro Baum laut Grünflächenamt 2000 Euro. Vielleicht muss man größer denken? Ich rege ein Crowdfunding an, immer wenn 2000 Euro zusammengekommen sind, lassen wir als Bürger einen neuen Baum pflanzen.