Im letzten Jahr stand unserer Bürgerplattform ein Budget von 46.202,17 Euro zur Finanzierung stadtteilbezogener Projekte zur Verfügung. Insgesamt konnten daraus 42 Vorhaben realisiert werden – 26 auf dem Sonnenberg. Welche Projekte dies im Einzelnen waren, ist auf der Website der Bürgerplattform Nord-Ost einzusehen und nachzulesen.

In diesem Jahr soll den Chemnitzerinnen und Chemnitzern ein Vorgeschmack auf das Kulturhauptstadtjahr geboten werden. Um dies zu untermauern wurden Mitte Januar einige Höhepunkte aus dem städtischen Veranstaltungskalender veröffentlicht, darunter das Hutfestival Ende Mai oder das Kosmos-Festival im Juni. Auch für die Stadtteile im Gebiet Nord-Ost sind schon einige kulturelle Highlights in Planung, die wir als Bürgerplattform gern begleiten und unterstützen. Zur Förderung von solchen Mikroprojekten auf Stadtteilebene – ob aus dem kulturellen, sportlichen oder sozialen Bereich – stehen uns in diesem Jahr 46.535,44 Euro zur Verfügung.

Die “Honigpumpe” im Zietenaugust musste leider ausfallen, Foto: Bordsteinlobby e.V.

Erste Projektanträge wurden bereits im Dezember bewilligt. So erhielt der Bordsteinlobby e.V. noch im alten Jahr eine Zusage zur Förderung einer Veranstaltung. Geplant war diese eigentlich unter dem Namen „Honigpumpe“ im Sommer 2021, musste jedoch aufgrund von Unwetterwarnungen und später durch die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie mehrfach verschoben und konnte schließlich nicht durchgeführt werden. Damit das Engagement und die Bemühungen der Vereinsmitglieder nicht umsonst waren, hatte sich die Steuerungsgruppe der Bürgerplattform entschieden, den Projektantrag für 2022 nochmals zu bewilligen.

Doch zwei Jahre Pandemie bringen auch weitaus andere Projektideen ans Tageslicht, was sich in den an die Bürgerplattform herangetragenen und bezuschussten Anträgen spiegelt. Schulschließungen, Homeschooling und soziale Isolation haben viele Kinder und Jugendliche vor ganz neue Herausforderung gestellt, die nicht jeder ohne weiteres meistern konnte. „Mit Beginn der Corona-Pandemie ist es zu einem Großteil unserer Arbeit geworden den Kindern und Jugendlichen in unserer Einrichtung bei den schulischen Herausforderungen und Aufgaben zu helfen“, berichtet Simone Kempe vom Kinder- und Jugendclub „Mikado“ vom erhöhten Bedarf an Bildungsangeboten. Das gleiche Bild zeigt sich auch bei Steve Wohlfahrt vom Verein „academy-intercultural and specialized communications“. Seit fünf Jahren bieten er und seine Mitarbeiterinnen Nachhilfe- und Integrationsnachmittage in ganz Sachsen an, seit über einem Jahr auch im Otto-Brenner-Haus auf der Hainstraße. Der Bedarf sei riesig, man bekomme immer mehr Meldungen von Seiten der Schulen und Schulsozialarbeiter. Während es bei den Nachhilfe- und Integrationsnachmittagen, die noch bis Ende April im Otto-Brenner-Haus stattfinden, um eine Mischung aus Verbesserung der Lernleistungen, Persönlichkeitsentwicklung und interkulturelles Miteinander geht, bietet der Kinder- und Jugendclub „Mikado“ klassische Lernunterstützung und -förderung. „Mit dem Projekt in Kooperation mit der Nachhilfeschule B&T Bildungsteam wollen wir professionelle Angebote zur allgemeinen Lernunterstützung sowie Wortschatzerweiterung und Sprach-Lese-Kompetenzverbesserung anbieten“, freut sich die Leiterin des Clubs auf den Projektstart ab Mai. Zwei Angebote, die doch fast das gleiche wollen ohne sich zu behindern und auch zeitlich noch perfekt ergänzen. Auch solch ein Engagement steht neben einem bunten Angebot an Veranstaltungen einer zukünftigen Kulturhauptstadt gut zu Sicht.

Franziska Degen