Zwischen Frust und Putzaktion – Sauberkeit auf dem Sonnenberg
Herumfliegender Müll ärgert uns ständig. Frühjahrsputz, Subbotnik, Plogging (=sammeln beim Joggen), selbst anzupacken, ist eine Reaktion. Der Sonnenberg ist bekannt für seine vielen Aktivitäten. Unsere Gemeinwesenkoordinatorin Hanna Remestvenska lädt vom 28.03.-03.04. zur 11. Auflage des Frühjahrsputzes ein.
So etwas regelmäßig zu machen, war neu für mich, als ich auf den Sonnenberg zog. Das gute Beispiel anderer spornte mich an, und inzwischen mache ich das direkt gern. Auch die Bewegung Fridays4future hatte im vergangenen Frühjahr an einem Aktions-Freitag zum Müllsammeln auf dem Sonnenberg aufgerufen. Wir hatten einen Treffpunkt bekannt gegeben, bei Gudrun im Bürgerzentrum hatte ich Greifer geliehen und Säcke besorgt, so zogen wir in Kleinst-Teams los.
Natürlich reicht das freiwillige Engagement nicht aus. Da ist gerade das Sammeln mit anderen Aktiven eine Gelegenheit, über eine bessere Organisation der Abfallentsorgung und Straßenreinigung nachzudenken.
2019 hatte Stadtteilmanager René Bzdok einen Rundgang mit dem Leiter des ASR über die Dreckecken des Sonnenbergs organisiert. Daraus folgten Subbotnik-Aktionen, mit einer kleinen Aufwandsentschädigung, finanziert von der neuen „Initiative Sonnenberger Hauseigentümer“. Ideen wurden gewälzt, der Versuch mit extra Containern wie vor dem BLessing gestartet.
Es ist ein Dauerthema, was grundsätzlich, auch mit den politisch Verantwortlichen, angegangen werden muss. Erhard Mikolajzak, Sprecher der „Initiative Sonnenberger Hauseigentümer“ pocht auf die geltenden Regeln, die Straßenreinigungssatzung, die den Hauseigentümern die Pflicht zur Säuberung der Gehwege auferlegt. Und die „Polizeiverordnung der Stadt Chemnitz zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Chemnitz“, die Gebühren für Verstöße festsetzt, aber viel zu wenig kontrolliert wird. Denn der Sonnenberg hat so viel Potential für ein besseres Bild.
Im Sommer 2021 rief René Bzdok eine Runde mit ASR, Umweltamt, Grünflächenamt, Stadtordnungsdienst und Bürgerplattform ein. Wir hörten von unterschiedlichen Zuständigkeiten und Personalmangeln bei der Nachverfolgung von Dreckverursachern. Es muss so organisiert werden, dass es funktioniert, darin sehe ich das größte Manko. Dazu habe ich im Stadtrat Änderungen zur Abfallsatzung vorgeschlagen. Dass etwa eine Tonne mit „Fehlbefüllung“, also zum Beispiel eine blaue Tonne mit Plastik drin, nicht lange an der Straße steht, bis sie als Restmüll geleert wird, weil sich dann dort weiterer Müll ansammelt. Darüber bin ich mit dem ASR im Gespräch.
Erhard Mikolajzak will im Frühling mit ASR und Umweltamt die Dreckecken besuchen und Abhilfe fordern. Baumscheiben, Schnittgerinne, Hundekot, es muss wenigstens an den Problemstellen etwas passieren. Bis dahin werden wir im Ausschuss des Stadtrats hoffentlich endlich einen Zischenstand vor der schon Ende 2019 im Stadtrat beschlossenen Mitmach-Kampagne „Für ein sauberes Chemnitz“ gehört haben.
Das passt zu einem vom Landesumweltministerium geförderten Projekt, was das Umweltamt für 2020/2021 an Land gezogen hat. Verheißungsvolles Oberziel ist „Zero Waste“, null Müll. Das bezieht auch die wichtige Abfallvermeidung mit ein. Es soll mit einer Stärken- und Schwächen-Analyse starten. Da haben wir viel beizutragen und uns schon unser Interesse an Mitwirkung im Umweltzentrum gemeldet.
Eine konkrete Chance für die seit der Bahnhofsöffnung stärker begangene Gießerstraße bietet vielleicht die geplante „Kreativachse“, ein Projekt mit Förderung der Bundesebene zur Verbesserung einiger Wege zu den Stätten der Kulturhauptstadt. Wir fordern, dass auch an Papierkörbe an den Straßenecken gedacht wird. Und eine effektive maschinelle Gehwegreinigung erprobt wird.
Katharina Weyandt
Frühjahrsputz auf dem Sonnenberg
Die Sonne strahlt, der Frühling rückt näher. Kurzgesagt, es sind beste Bedingungen den Besen in die Hand zu nehmen und einmal kräftig durch das Viertel zu fegen. Vom 28. März bis 03. April findet der diesjährige dezentrale Frühjahrsputz auf dem Sonnenberg statt, ausgestaltet von vielen Aktiven des Stadtteils. Alle Sonnenberger und Sonnenbergerinnen, von jung bis alt, sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen und an einem der vielen Angebote mitzuwirken. Gemeinsam bringen wir unseren Stadtteil am besten voran!
Octavio Gulde
Mehr Informationen zu den Aktionen bald unter: www.sonnenberg-chemnitz.de
Kontakt:
Gemeinwesenkoordinatorin Hanna Remestvenska
0371 39 89 84 63
gwk-sobe@caritas-chemnitz.de
Ganz schlimm ist das Schnittgerinne der Gießerstraße zwischen Hain- und Dresdnerstraße. Angeblich kann wegen parkender Autos nicht gereinigt werden. Na gut, reinigen wir eben bloß die Fahrbahnmitte mit einem großen Dieselauto. Immerhin abrechenbar. Der Dreck bleibt.
Seit 15 Jahren ungelöst: Glascontainer an der Hainstraße/Peterstraße. Wird einfach von den Bewohnern als Sperrmüllplatz genutzt, immer, jeden Tag. Egal, leben wir halt alle im Dreck.