Eckart Roßberg traute seinen Augen nicht:  An der Münchner Straße 31 war statt des Stolpersteins zur Erinnerung an ein NS-Opfer nur noch eine Lücke im Pflaster. 

Roßberg war selbst als Mitglied er AG-Sonnenberg-Geschichte und als Chronist des Sonnenbergs bei der Verlegung des Steins dabei gewesen. Er informierte den den Historiker Dr. Jürgen Nitsche, Mitglied der Koordinierungsstelle „Stolpersteine für Chemnitz“, der die traurige Nachricht an die Stadt Chemnitz weiter gab. Anzeige wurde erstattet und die Presse informiert.

Roßberg hatte selbst über die Stolpersteinverlegung 2016 berichtet.

In der NS-Zeit arbeitete Curt Schubert in der Widerstandsgruppe von Ernst Enge gegen den Krieg und unterstützte u.a. russische Zwangsarbeiter. Er arbeitete als Lackierer im Chemnitzer Karosseriebau Hans Dornhöfer & Co. Im September 1944 wurde er verhaftet, in das Zuchthaus Waldheim gebracht und vom Oberlandesgericht Dresden am 11. April 1945 wegen Hochverrat zum Tode verurteilt. Zur Vollstreckung kam es aber nicht mehr, da die sowjetischen Truppen schon vor Waldheim standen und er so befreit werden konnte. Nach Kriegsende wurde Curt Schubert in der Nacht vom 29. zum 30. Juni 1946 in der Nähe des Wissmannhofes auf der Münchner Straße ermordet.

Die Patin für den Stolperstein, Marga Simon, damals 91-jährige Tochter von Ernst Enge, würdigte das Leben von Curt Schubert. Sie kannte ihn persönlich, da die Familien eng befreundet und durch den Widerstand verbunden waren. Zur Verlegung des Stolpersteins waren auch viele Schülerinnen und Schüler der Montessorischule gekommen, denn ein Anliegen der Schule ist es, für Frieden, Freundschaft und gegen das Vergessen einzutreten. Die Verlegung des Stolpersteines durch den Kölner Gunter Demnig wurde von einem Geigensolo begleitet.