Am 17. Juni 2022 fand das KOSMOS-Festival in Chemnitz statt. Der Sonnenberg war diesmal auf Initiative von Katharina Weyandt auch ins Programm aufgenommen worden.

Am Tunnelausgang an der Minna-Simon-Straße/Mauerstraße war ab 15 Uhr zu einem Event eingeladen. Gefeiert wurde die Renovierung und künstlerische Gestaltung des Tunnels (im Volksmund Bazillenröhre) unter den Bahngleisen von der Dresdner Straße zur Minna-Simon-Straße, der für Fußgänger und Radfahrer die Verbindung vom Sonnenberg zur Innenstadt ist.

Anwesend waren viele der Initiatoren und Sonnenberger Unterstützer für den Erhalt des Tunnels und dessen Neugestaltung: Stadträtin Katharina Weyandt, Baubürgermeister Michael Stötzer, Stadtrat Volkmar Zschocke, die ehemalige langjährige Sonnenberger Stadtteilmanagerin Elke Koch, Sebastian Nikolitsch, Hellfried Malech und der neue Stadtteilmanager Octavio Gulde. Von der AG Sonnenberg-Geschichte waren Jürgen Eichhorn, Stephan Weingart und Eckart Roßberg mit dabei, vom Sehbehindertenverband Jürgen Keppler und als Vertreter der Rollstuhl-Fahrer Carsten Kaiser.

Die Künstlerin Anke Neumann, deren Gestaltungsentwurf verwirklicht wurde, konnte leider nicht dabei sein, aber Thomas Altenkirch war mit vor Ort, der Schlossermeister, der die Buchstaben des Zitates ICH WÄR’ GERN WENIGER WIE ICH, EIN BISSCHEN MEHR SO WIE DU aus dem Song „Wie ich“ von “Kraftklub” für die Tunnelwände nach dem Entwurf von Anke Neumann hergestellt und angebracht hat.

Zu Beginn wurde das Lied der Band Kraftklub – leider nicht live – gespielt. Katharina Weyandt moderierte und überreichte zuerst dem als Baubürgermeister wiedergewählten Michael Stötzer eine Solarlampe „Little Sun“ zum Umhängen als Symbol für den Sonnenberg. Er bedankte sich bei den Sonnenbergern für ihren Druck, der letztlich mit zur Realisierung der Sanierung des Tunnels geführt hat.

Stephan Weingart brachte eine historische Episode zur Eröffnung des Tunnels am 2. Januar 1889 und schlug einen Bogen bis zur Gegenwart. Er verwies auf die aktuelle Stadtteilzeitung “Sonnenberger” Nummer 2, in der ein ausführlicher Artikel zur Geschichte des Tunnels von Eckart Roßberg enthalten ist und die für alle zum Mitnehmen auslag. Erinnert wurde auch an den Formgestalter Prof. Karl Clauss Dietel, der von Anfang an dabei war und sich bis zuletzt (gestorben Januar 2022) für die Sanierung des Tunnels engagiert hat.

Thomas Altenkirch berichtete kurz, wie die Buchstaben hergestellt und fest verankert wurden. Außerdem meldeten sich von den ca. 40 Versammelten verschiedene Teilnehmer, die sich für das Tunnelprojekt stark gemacht hatten mit ihren Erlebnissen zu Wort, z. B. Volkmar Zschocke, Elke Koch u.a..

Besucher, die auf ihrem Weg zu anderen Veranstaltungen des KOSMOS-Festivals waren und vorbei kamen, blieben interessiert stehen und schauten kurz zu. Für einen kulinarischen Genuss sorgte das Baklava Haus aus der Straße der Nationen mit leckeren Süßigkeiten.

Zum Schluss spielte Eckehard Erben, wie schon vor 9 Jahren bei einem ersten politischen Lobby-Termin mit Volkmar Zschocke, großartig auf seiner Geige und lief mit vielen durch den Tunnel bis zur anderen Seite und wieder zurück – die Akustik ist immer wieder wunderbar.

Eine großartige Veranstaltung, die auch in der Presse gewürdigt wurde.

Nun fehlen nur noch jeweils eine Informationstafel an den beiden Tunneleingängen, die Lichteffekte und ein NEUER NAME – dann können wir wieder feiern.

Text: Gabriele Roßberg
Fotos: Gabriele Roßberg und Eckart Roßberg