Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen

Der Lessingplatz wird im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas bis 2025 als Interventionsfläche umgestaltet. Dabei geht es darum kooperativ mit den Anwohner:innen und Nutzer:innen die Umgestaltung öffentlicher Plätze in Chemnitz anzugehen. Aufbauend auf einer Erhebung im Sommer/Herbst 2021, fand vom 21. bis 25. Februar ein Beteiligungsverfahren explizit für Kinder und Jugendliche statt, unterstützt durch die Bürgerplattform Nord-Ost und das Stadtteilmanagement Sonnenberg.

Ausgangs – und Handlungspunkt des Beteiligungsverfahrens war ein mobiles Forscher:innenbüro auf dem Lessingplatz, welches täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet hatte. Angeleitet durch ein dreiköpfiges Team, wurde mithilfe unterschiedlicher Methoden Ideen, Meinungen, Wünsche und Gefühle der Kinder und Jugendlichen gesammelt.

 

Die Grundlage der Erhebung bildeten zwei Methoden: „Kritisches Kartieren“ und thematisch-räumliche Erkundungen. Die Lessingplatzkarte war Hauptaugenmerk der Beteiligung.  In der Woche entstanden zwei große Karten. In diesen zeichneten sich viele Ideen, Wünsche und Anregungen ab. Die Lessingplatzkarte ist eine Moment – und Bestandsaufnahme der Hauptnutzungsgruppe. Sie enthält Informationen über die Situation von Kindern und Jugendlichen auf dem Lessingplatz, ihre Sicht auf den Ist – Zustand, sowie Soll – Zustand. Sie eröffnet Perspektiven und schafft Anknüpfungspunkte für weitere Gespräche, Aktionen und Kooperationen mit den Kindern. Die Karte ist im Bürgerzentrum auf der Sonnenstraße einsichtbar. Ergänzend durch die verschiedenen Erkundungen:  Lessingplatzforschung – Fragen rund um Lieblingsorte, Meideorte und Wünsche für den Lessingplatz; Spielplatzforschung – Fragen rund um die Spielgelegenheiten, deren Beliebtheit und das Traumspielgelände; Abhängforschung – Fragen zum Lessingplatz als Treffpunkt und Abhängort, wurden Problemlagen, Bedürfnisse und Sichtweisen der Kinder und Jugendlichen deutlich. Auch diese Ergebnisse können im Bürgerzentrum Sonnenberg betrachtet werden. Die Beteiligung fand auch im Rahmen einer Bachelorarbeit statt. Darin wird erörtert inwiefern Kinder und Jugendliche durch kritisches Kartieren in stadtplanerische Prozesse beteiligt werden können. Für zukünftige Baumaßnahmen, Projekte und Verfahren kann die Arbeit als Grundlage dienen, um Kinder und Jugendliche auf dem Sonnenberg und darüber hinaus in allen Ebenen zu beteiligen. Ziel sollte immer Mitwirkung und Selbstwirksamkeit sein.

 

Text: Lisa Hetmank
Fotos: Rebecca Dathe