Erste Schüler kommen aus der Ukraine

Heute hat Oberbürgermeister Sven Schulze Vertreterinnen und Vertretern der Medien in einem Rundgang die neue Grundschule „Südlicher Sonnenberg“, Jakobstraße 20, vorgestellt.
An der Jakobstraße ist ein modernes Schulgebäude für 224 Kinder mit einer Zweifeld-Sporthalle und Freianlagen entstanden. Zunächst werden dort seit heute Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine unterrichtet, die derzeit als vorm Krieg Geflüchtete in Chemnitz sind. Dies umfasst vier Grundschulklassen der Klassenstufen 2 bis 4 sowie vier Klassen ab Klassenstufe 5.
Ab dem Schuljahr 2023/24 werden die ersten ABC-Schützen begrüßt.

Im Herbst 2018 war für den Schulbezirk IV südlicher Sonnenberg der Bedarf für eine Kapazitätserweiterung im Grundschulbereich um zwei Züge ermittelt worden. Der Stadtrat hatte hierfür den Bau der Schule im Mai 2020 beschlossen. Die Grundsteinlegung war am 8. Oktober 2020. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf ca. 19,2 Mio. Euro, davon sind 10,5 Mio. Euro aus dem Förderprogramm „Schulinfrastrukturverordnung“.

Auf dem südlichen Sonnenberg soll sich ein barrierefreies Campusgelände entwickeln, das für Kinder, Jugendliche und Erwachsene des Stadtteils, aber auch für Bewohner anderer Stadtteile und Schulbezirke ein Treffpunkt und Austauschort sein kann. Durch die räumliche Nähe von Grundschule, Hort zum bestehenden Kinder- und Familienzentrum sowie den Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen „Bunte Gärten“ sind optimale Voraussetzungen vorhanden, um hier Migration und Inklusion aktiv und barrierefrei zu leben.

Die Umgebung wurde mit dem neuen Schulgebäude städtebaulich vervollständigt. Das Gebäude integriert sich harmonisch. Seine Innenräume sind vielfältig mit dem Außenraum verknüpft, sodass spannende Raumsituationen entstehen. Der neue Schulkomplex besteht aus zwei Hauptgebäuden sowie einem Verbindungsbau. Der dreigeschossige Schulbaukörper an der Kreuzung Martinstraße-Jakobstraße bildet nun den neuen städtebaulichen Auftakt des südlichen Sonnenberges. Weiterer Bestandteil des Komplexes ist die zweigeschossige Sporthalle mit begrüntem Schulgarten als Freifläche. Die wettergeschützte Verbindung der Gebäude ist durch einen verglasten Gangbereich im Erdgeschoss gewährleistet, der gleichzeitig als Foyer der Sporthalle dient.

Mittelpunkt des Gebäudes ist ein offenes, lichtdurchflutetes dreigeschossiges Atrium, das multifunktional genutzt werden kann. Die zentrale Sitztreppe verbindet die Raumlandschaft in allen Geschossen und bietet Sichtbezüge im Innenraum. Zusammen mit der Mensa im Erdgeschoss entsteht eine kommunikative Mitte des Schulgebäudes mit direktem Bezug zum Pausenhof.
Durch die Umsetzung der raumakustischen Anforderungen für inklusive Gebäude besteht in allen Räumen eine hohe Aufenthaltsqualität, die bereits beim Betreten des Atriums eine angenehm ruhige Atmosphäre schafft.

Die Klassen- und Gruppenräume sind auf allen drei Nutzungsebenen des Schulgebäudes um das Atrium verteilt. Der Hortbereich wird im Erdgeschoss in den Räumlichkeiten auf der Südseite zum ruhigen Außenbereich in Richtung Pausenhof untergebracht. Die Büroräume der Schulverwaltung und des sozialen Bereiches sind zusammen an der Nordseite des Gebäudes angeordnet. Zwei geschlossene Treppenhäuser sichern die erforderlichen Rettungswege.

Das Sportfeld der Zweifeld-Halle ist barrierefrei im Erdgeschoss zugänglich. Im Obergeschoss sind die Umkleideräume untergebracht. Diese werden über einen galerieartigen Flur erschlossen, der gleichzeitig den Blick in die Halle freigibt. Die Zweifeld-Sporthalle steht dann zusätzlich zur Nutzung für den Vereinssport zur Verfügung.
Eine einheitliche Fassade in Klinkeroptik in Grautönen umfasst das Gesamtensemble. Hauptelement sind die zusammengefassten Fensterbänder in weiß bzw. hellgrau, die die Fassade horizontal gliedern. Durch die gleiche Fassadengestaltung der Sporthalle entsteht eine optische Einheit zwischen den Gebäudeteilen. Ein gold-bronzener Ton setzt warme Akzente in den Fensterbändern. Dieser Farbton findet sich auch in den Fensterrahmen. Auch der Haupteingang ist durch eine Metallverkleidung in gold-bronze betont.
Das Außengelände der Schule wird derzeit noch modelliert und gegliedert, dass mit einem Höhenunterschied von bis zu fünf Metern funktional sinnvolle und räumlich abwechslungsreiche Ebenen entstehen. Die Freiflächen des Kinder- und Familienzentrums nebenan werden in Teilbereichen mit angebunden, um eine gemeinsame Nutzung im Sinne eines Campus zu ermöglichen. Mit sanft geneigten Wegen und großzügigen Treppenanlagen mit Sitzelementen werden die verschiedenen Höhenniveaus sicher und spielerisch miteinander verbunden.

Zudem werden entsprechende Böschungen angelegt, die das Außengelände demnächst komplettieren und sich räumlich und visuell in die Bestandstopografie einfügen. Je nach Lage und Neigung sind die Hänge unterschiedlich ausgebildet. Neben den zahlreichen bepflanzten Schrägen wird auch eine „Spielböschung“ zwischen Grundschule und Turnhalle angelegt. Sie wird mit Seilen, Kletteraufstiegen, Findlingen und einer Hangrutsche ausgestattet und soll zu bewegungsintensiven „dreidimensionalen“ Spielen anregen.

Neben den Freiflächen im Pausenhof ist das begrünte Dach der Turnhalle als Schulgarten sowie Aufenthalts- und Experimentierort nutzbar.
Auf dem Dach des Schulgebäudes dienen Photovoltaik-Anlagen der Stromversorgung. Die Wärmeversorgung erfolgt durch Fernwärme. Zur Lüftung wurden Lamellenelemente in den Fensterbändern integriert, die neben Dachoberlichtern im Atrium zur Nachtauskühlung der Räume dienen. Durch eine entsprechende Gebäudeleittechnik wird ein möglichst effizienter Betrieb aller Anlagen erzielt.

Gleichzeitig wurde die westlich angrenzende Martinstraße umgestaltet. In direkter Nachbarschaft zum Schulgebäude soll dadurch die Verkehrssicherheit für die Fußgänger erhöht, der Hol- und Bringverkehr bestmöglich organisiert und die städtebauliche Qualität gesteigert werden.

 

Pressemitteilung Stadt Chemnitz