Mit diesem Titel hat die Delphin-Projekte gGmbH ein Preisgeld in Höhe von 2.500.- Euro mit der Idee gewonnen, mitten auf dem Chemnitzer Sonnenberg eine Aquaponik-Anlage zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu errichten. Der vom „Sächsischen Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft“ ausgelobte „eku Zukunftspreis“ wird seit 2020 jährlich an Projekte vergeben, „die vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen und zum Schutz von Klima, Ressourcen, Natur und Umwelt beitragen.“ Angelika Scheuerl, Mitinitiatorin des Projekts, ist begeistert: „Wir freuen uns riesig, dass unser Engagement auf diese Weise Anerkennung findet, da wir unsere Anlage nicht zum Selbstzweck errichtet haben.“ Vor allem die junge Generation soll im KARREE49 ermutigt werden, indem sie innovative Lebensmittelproduktion und Kreislaufstrategien kennenlernt.

Angelika Scheuerl hat auch gleich eine Idee, wie das Preisgeld gewinnbringend im Projekt eingesetzt werden kann: „Schon lange wollen wir eine Gemeinschaftsküche errichten, die auch Schulklassen, Kitagruppen und der Nachbarschaft offen stehen soll. Nun packen wir das an.“

Hintergrund Aquaponik

In der Aquaponik-Anlage im KARREE49 ziehen Karpfen, Störe und Bodensee-Felchen in den fünf im Keller errichteten Fischtanks ihre Kreise. Sie düngen mit ihren Ausscheidungen Tomaten, Basilikum und Gurken, die in einem an das Gründerzeitgebäude in der Peterstraße 28 angebauten Etagengewächshaus  herangezogen werden.  Die Besonderheit der Anlage liegt darin, dass sie als geschlossenes Kreislaufsystem 90% Wasser gegenüber herkömmlichen Anlagen einspart.

Hintergrund KARREE49

Die Bezeichnung KARREE49 leitet sich aus einem städtebaulichen Blickwinkel ab: Das 49. Karree umfasst die Fläche zwischen den Häusern der Peterstraße, Uhlandstraße, Gießerstraße und Hainstraße. KARREE49 wird wie eine Dachmarke verwendet. Sie steht für das Übergeordnete und Verbindende aller Aktivitäten der Delphin-Projekte gGmbH und des Sozialpädagogischen Betreuungsdiensts Delphin, die beide ihren Sitz in der Peterstraße 26 haben. Darüber hinaus engagieren sich Menschen vielfältig auf ehrenamtlicher Basis, man versteht sich als Innovationszentrum für die Lebensmittelproduktion der Zukunft im städtischen Raum (Urban Farming) und es wird angestrebt, Menschen mit Einschränkungen in Arbeit zu bringen.

Stefan Willi