Katja Loße ist Leiterin der Geschäftsstelle Steinhaus Nord / Wohneigentums- und Hausverwaltung in der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H. und ist damit auch für deren Bestände am Sonnenberg verantwortlich. Die GGG ist einer der beiden großen Eigentümer am Sonnenberg und damit ein wichtiger Akteur, wenn es um die weitere Entwicklung des Stadtteils geht. Wir haben uns am 09.02.2012 zu einem Gespräch getroffen und wollten wissen, welche Pläne die GGG für ihre Bestände am Sonnenberg verfolgt.

SO: Frau Loße, vielen Dank, dass Sie Zeit für uns gefunden haben. Sie haben ja sowohl an der vorbereitenden Untersuchung zum Image-Projekt teilgenommen, als auch den weiteren Fortgang begleitet. Deswegen gleich ohne große Vorrede: Welche Rolle spielt der Sonnenberg für die GGG?

Katja Loße: Eine große Rolle, allein schon zahlenmäßig! Wir haben hier ca. 1.500 Wohnungen im Bestand. Dieser ist angefangen vom Plattenbau bis hin zum sanierten Altbau von einer großen Vielfalt gekennzeichnet. Der Sanierungsstand ist gut und wir planen bis 2013 den Großteil der Bestände durchsaniert zu haben.

SO: Und wie setzt sich Ihre Mieterschaft zusammen?

Katja Loße: Was uns besonders freut, ist die Tatsache, dass wir ein zunehmendes Interesse am Stadtteil feststellen. Es gibt Kunden, die ganz bewusst die Fakten ansehen und feststellen: der Standard, den man hier für einen relativ geringen Mietpreis bekommt, ist toll. Die soziale Mischung wird immer besser. Und wir haben Leute, die früher hier am Sonnenberg wohnten, dann wegen Sanierung eine Ersatzwohnung in einem anderen Stadtteil brauchten und jetzt ganz bewusst wieder zurückkommen. Das beste Beispiel ist unser Teilrückbau in der Jakobstraße/Martinstraße. Von den 110 Wohnungen sind nur noch 4 Wohnungen ohne Belegung / Reservierung, und in vielen sind wieder ehemalige Mieter eingezogen.

Neben den Alteingesessenen sind es zunehmend auch Neu-Chemnitzer, die an den Sonnenberg ziehen, weil sie besonders die innenstadtnahe Lage schätzen und natürlich auch das günstige Preisniveau.

Eine zunehmend wichtige Mietergruppe sind auch die Studenten. Wir sind im Sommer mit 40 Wohnungen gestartet, die speziell ausgebaut wurden. Es gibt einen Internetanschluss in jedem Zimmer und es ist eine Einbauküche vorhanden. Bis auf wenige Zimmer sind alle Wohnungen belegt, und wir versuchen, das Angebot weiter auszubauen. Zudem bieten wir auch möblierte WG-Wohnungen an, und das wird ebenfalls nachgefragt. Besonders ausländische Gaststudenten, die nur für wenige Semester in der Stadt bleiben, finden dieses Angebot attraktiv.

Der Sonnenberg eignet sich für diese Strategie wegen seiner Lage sehr gut. Wir haben festgestellt, dass es besonders günstig ist, gleich mehrere Wohnungen in einem Haus für Studenten-WGs bereitzustellen, weil die Studierenden gerne unter ihresgleichen wohnen.

SO: Frau Loße, welche weiteren Strategien verfolgen Sie für ihre Bestände am Sonnenberg?

Katja Loße: Der Schwerpunkt liegt eindeutig  auf preiswertem, sozialverträglichem Wohnen, außerdem werden ebenso behinderten- und seniorengerechte Wohnungen vermehrt eine Rolle spielen. Im Gründerzeitbestand am südlichen Sonnenberg stellen wir fest, dass diese Bestände immer attraktiver für junge Familien werden. Selbst unsere Wohnungen in der Zietenstraße sind jetzt voll belegt. Hier bieten wir zu einem sehr günstigen Preis große Wohnungen an, die großzügige Höfe haben. Wir haben Spielgeräte aufgebaut, so dass hier ideale Bedingungen für Familien herrschen: viel Platz für wenig Geld, und das wird nachgefragt.

Daneben haben wir in Randbereichen des Sonnenbergs, zum Beispiel in der Humbold- und der Regensburger Straße sowie der gerade in Sanierung befindlichen Sonnenhöhe, sehr hochwertige, auch hochpreisige Bestände, die sich auch sehr guter Nachfrage erfreuen.

SO: Frau Loße, wir bedanken uns für das Gespräch!