Der Sonnenberg, ein Ort um in die Lüfte zu steigen! Was der Name des Stadtteils anmuten lässt, kann man nun auch im Büro von Herrn Jan Wagner an der Zietenstraße 1 buchen. Seit 01.01.2012 befinden sich hier die Büroräume der Ballonfahrten Chemnitz, dem ersten Chemnitzer Luftfahrtunternehmen. Ein besonderes Unternehmen nicht nur für den Sonnenberg, das ist Grund genug, um über die Faszination von Heißluftballons zu sprechen.

SO: Hr. Wagner, Sie haben sich Anfang des Jahres für eine Büroeröffnung am Sonnenberg entschieden. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Hr. Wagner: Als gewerbliches und lizenziertes Luftfahrtunternehmen in Chemnitz bieten wir seit dem Jahr 2001 Ballonfahrten in Chemnitz und Umgebung an. Bisher waren wir am Brühl ansässig. Aufgrund des Zustandes unser Räumlichkeiten und einer nicht absehbaren Aufwertung der Bausubstanz haben wir uns nach neuen Mietflächen umgeschaut. Im Bereich der Kreuzung Augustusburger Straße / Zietenstraße können wir besonders gut wahrgenommen werden. Diese Werbung, die gute Erreichbarkeit und Verkehrsanbindung, die vorhandenen Parkmöglichkeiten aber auch die günstigen Mietpreise am Sonnenberg haben uns die Entscheidung leicht gemacht. Es war also nicht in erster Linie eine Entscheidung für den Sonnenberg, aber er hat uns nun mal die besten Ausgangsbedingungen geboten. Und das der Sonnenberg ein lebenswerter Stadtteil ist, kann man ja auch von oben sehen.

SO: Ab dem Frühjahr wird man wieder einige Heißluftballons über Chemnitz und dessen Umgebung schweben sehen. Welche dieser Flugobjekte gehören zu Ihnen? Und was kann man bei Ihnen erwarten, wenn man in die Lüfte steigen will?

Hr. Wagner: Unsere Räume in der Zietenstraße 1 nutzen wir als Ausgangspunkt für unsere Gäste. Hier starten wir gemeinsam zu unseren Touren und können im Anschluss die Taufe vornehmen und das Erlebte bei einem Glas Sekt Revue passieren lassen. Denn kein anderes Flugobjekt fasziniert die Menschen mehr als ein Heißluftballon. Sich dem Wind hingeben! Denn der allein legt die Richtung und den zurückgelegten Weg eines Ballons fest. Da jede Fahrt anders ist, ist es auch für uns und unsere Piloten jedes Mal ein neues Erlebnis und eine neue Herausforderung. Alle unsere Kunden stellen nach einer Fahrt fest, dass es auch angenehmer zu vertragen ist, als man vorher vermutet hätte.

In der Regel sind wir mit unseren Gästen 4 – 5 h unterwegs, inklusive der An- und Abfahrt vom Start- und Landeplatz. Davon haben wir witterungsabhängig in Chemnitz und Umgebung ca. 10-12 verschiedene Plätze. Die Fahrtzeit des Heißluftballons dauert ca. 1 – 1,5 h. Die Fahrtstrecke liegt zwischen 10 und 40 km. In der Regel steigen wir mit zwei Heißluftballons gleichzeitig auf, was das Erlebnis noch verstärkt. Zu uns gehören der Becherovka-, der Radio Chemnitz und der Thurn- und Taxis-Ballon. Ein weiteres noch „geheimes Flugobjekt“ werden wir in diesem Jahr zusätzlich in den Betrieb nehmen.

Im Sommer liegen die Startzeiten morgens bei ca. 6 Uhr und abends bei ca. 19 Uhr. Im Winter können wir sogar ganztägig aufsteigen. Eigentlich ist der Winter sogar die bessere Fahrtzeit, da der Gasverbrauch geringer ist. Und da wir Wärme produzieren, sind auch die Temperaturen kein Problem. Durch die Abhängigkeit vom Wetter, können wir leider nicht jeden Termin einhalten. Wir rufen unsere Kunden stets zwei Stunden vor dem Start an, um die Chancen für eine Fahrt zu besprechen.

Zu jeder erfolgreichen Ballonfahrt gehört auch die anschließende Taufe zum „adligen Ballonfahrer“. Das adlig geht hierbei auf die ersten Heißluftballonfahrten der Gebrüder Montgolfier im Jahre 1783 zurück. Zu deren Zeit wurde Frankreich von Ludwig XVI regiert, der von den Ballonfahrten so fasziniert war, dass er per Gesetz verkünden ließ, dass dieses Privileg nur dem Adel vorbehalten ist. Und dieses Gesetz gilt noch heute.

Wenn ich noch auf ein weiteres Highlight hinweisen darf. Vom 17. bis 20. Mai findet wieder auf der Küchwaldwiese das Chemnitzer Ballonfest statt.

SO: Bestimmt ist auch der Sonnenberg auf Ihren Fahrtstrecken vertreten. Wie würden Sie denn den Stadtteil von oben betrachtet beschreiben?

Hr. Wagner Selbstverständlich ist auch der Sonnenberg auf unseren Routen vertreten. Auffällig sind seine Kassettenformen, das Schachbrettmuster mit seinen Karrees und Straßen. Auch die beiden Kirchen sind markante Punkte. Was nicht nur für den Sonnenberg sondern auch für Gesamt-Chemnitz gilt, die Stadt ist grüner als man vermutet. Die grüne Idylle und die Aufwertung der Bausubstanzen in Chemnitz zeigen von oben betrachtet, dass unsere Stadt in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung genommen hat. Der Sonnenberg ist dabei sicherlich ein gutes Beispiel, gerade in den letzten 3-4 Jahren sind viele Schandflecke verschwunden und die Aufenthaltsqualität gestiegen.

SO: Um uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Was sollte Ihrer Meinung nach unbedingt mal am Sonnenberg landen?

Hr. Wagner: Wir sind ja schon da (lacht). Aber vielleicht finden sich ja noch mehr Exoten oder besondere Angebote die den Sonnenberg bereichern und von der zentralen Lage profitieren können. Wünschenswert wären noch mehr Sanierungstätigkeiten in der unteren Zietenstraße und dass sich in unserem Umfeld weitere Nutzer ansiedeln. Dadurch könnte die Wahrnehmung unseres Geschäfts noch gesteigert werden.

SO: Hr. Wagner, zu ihrer letzten Anmerkung können wir von positiven Entwicklungssignalen berichten und sind uns sicher, dass die eine oder andere Maßnahme auch noch in diesem Jahr durchgeführt wird. Mit dem konservierten Stadtquartier bestehen weitere Bestrebungen, den Bereich der Zietenstraße weiter zu entwickeln. Schön dass Sie schon hier sind und dem Sonnenberg eine Attraktivität mehr bieten. Wir bedanken uns für das Gespräch, beim nächsten Mal gern in luftigen Höhen.