Interview mit Sven-Uwe Kühn, Teil 2
Der Chemnitzer FC ist mit einem Sieg in die neue Fußballsaison 2012/2013 gestartet. Ein gutes Omen und wir möchten den 2.Teil unseres Interviews mit Sven-Uwe Kühn , Geschäftsführer der CFC – Marketing GmbH, präsentieren.
In diesem Gespräch mit Herrn Kühn ging es um Themen wie: Profisport, Identifikation der Fans, das neue Stadion und die Perspektiven und Zusammenarbeit mit wichtigen neuen Partnern, die der CFC gewinnen konnte.
SO: Herr Kühn, nach den vielen Gesprächen, die wir führen konnten, bekleiden Sie ja hier einen Fulltime-Job im Management.
S.-U. Kühn: Die Tätigkeit ist sehr komplex und wahrlich ein Fulltime-Job. Die Vermarktung und dabei insbesondere das Sponsoring ist neben den Zuschauereinnahmen und Fernsehgeldern die bedeutendste Einnahmesäule unseres Vereins im Profisport. Allein in der 3. Liga, in der wir spielen, machen die Werbe- und Sponsoringeinnahmen rund 60 Prozent des Gesamtetats aus. Dies verdeutlicht welche Bedeutung dieser Einnahmesäule zukommt.
Das alles zu aktivieren und umzusetzen erfordert demzufolge auch eine entsprechende Manpower, Know-how und eine entsprechende Netzwerkarbeit. Wir haben aktuell über 220 Sponsoren, die sich für den Verein engagieren. Hinzu kommen noch 250 Club-Freunde, die sich gleichermaßen für den CFC einbringen. Das setzt voraus, dass das Ganze akquiriert, betreut und zu guter Letzt auch umgesetzt wird. Und natürlich wollen und müssen wir uns in diesem Bereich auch permanent weiterentwickeln.
SO: Thema Weiterentwicklung. Unser erstes Treffen im Februar 2012 kam ja deswegen nicht zustande, weil Willi Lemke (Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport und Vorsitzender des Aufsichtsrates vom Bundesligaverein Werder Bremen) uns zuvor bzw. dazwischen kam.
Wie sieht die Verbindung vom CFC zu dem renommierten und ehemaligen Manager Willi Lemke aus?
S.-U. Kühn: Dazu komme ich gleich. Es ist natürlich perspektivisch unser Ziel, den Chemnitzer Fußballclub wieder in die 2. Bundesliga zu führen. Sieben Jahre Zugehörigkeit des CFC zur 2. Bundesliga in der Vergangenheit haben ja auch schon bewiesen, dass dies in unserer Stadt mit vereinten Kräften realisierbar ist.
Darüber hinaus ist es für die Stadt Chemnitz und die gesamte Region mit ihrem wirtschaftlichen Potential, welches bundesweit und vor Ort immer noch unter Wert repräsentiert wird, ein realistisches, reizvolles und imagebildendes Ziel. Und im Sport stellt man sich selbst immer neue Ziele.
Die positive Entwicklung des Vereines in den vergangenen Jahren verdeutlicht, dass wir uns da auf einem guten Weg befinden. Hier möchte ich auch insbesondere den sportlichen Entwicklungsprozess ansprechen, der mit dem Namen unseres Chef-Trainers Gerd Schädlich verbunden ist. Mit dem Aufstieg in die 3. Liga 2011 konnte die erste Etappe erfolgreich gemeistert werden und dies vor der „Übermannschaft“ von RasenBallsport Leipzig. Das tolle erste Drittligajahr ist dem gefolgt. Ein weiterer Meilenstein ist dabei natürlich auch die Entscheidung für das neue Stadion in Chemnitz auf dem Sonnenberg.
Aufgrund der damit vor uns liegenden Herausforderungen und um unsere wirtschaftliche Entwicklung weiter zu forcieren, haben wir uns im Herbst 2011 nach einem strategischen Vermarktungspartner umgesehen. Nach diversen Gesprächen haben wir uns für die the sportsman media group aus München entschieden. Ein wesentlicher Aspekt für die Wahl war auch, dass der Gründer der Agentur, Herr Krone, eine besondere Affinität zu Chemnitz hat. Seine Frau studierte mehrere Jahre in Chemnitz an unserer Universität. Beide haben dann hier in unserer Stadt de facto mit der Geburt ihres ersten Kindes ihre Familie gegründet. Somit ist auch ein ganz besonderer persönlicher und emotionaler Bezug des Unternehmens mit unserer Stadt gegeben. Herrn Lemke und Herr Krone verbindet eine enge Freundschaft, da beide aus Bremen stammen. Willi Lemke konnten wir im Rahmen seiner begrenzten zeitlichen Möglichkeiten trotzdem dazu gewinnen, das Projekt „CFC“ beratend zu begleiten. Aus diesem Grund war Willy Lemke auch Anfang Februar zur Präsentation der Partnerschaft des CFC mit der the sportsman media group persönlich in Chemnitz.
SO: Wir gratulieren dem Verein zu dieser Zusammenarbeit. Neben seinen diversen Tätigkeiten ist uns Willi Lemke als absolut kompetenter Fußballmanager von Werder Bremen in Erinnerung. Gibt es freundschaftliche Beziehungen zu Werder Bremen?
S.-U. Kühn: Es gibt Verknüpfungen, die bis in die 90´er Jahre zurückgehen, als wir uns in der 2. Bundesliga etabliert hatten. Über Verbindungen zum SV Werder haben wir damals dessen Steuerberater für uns gewinnen können. Dieser hat uns gerade bei den für uns damals absolut neuen Lizenzierungsfragen optimal betreut. Wie seriös der Verein geführt wurde und heute wird, hat schon für uns Beispielcharakter. Von diesen Erfahrungen wollen wir auch zukünftige profitieren. Letztes Jahr konnten wir zum Beispiel mit unserem Partner Volkswagen ein Freundschaftsspiel organisieren, bei dem die Bundesligamannschaft von Werder Bremen im Stadion an der Gellertstraße zu Gast war.
Es gab und gibt sozusagen eine gewollte gedankliche Nähe zu Werder Bremen, die sich über die Zusammenarbeit mit der the sportsman media group und Herrn Lemke weiter vertieft.
SO: Dazu wird sicherlich ebenso das neue Fußballstadion beitragen, das man ja als neues Highlight für den Sonnenberg definieren kann. Wie wir meinen, auch ein wichtiger architektonischer Baustein für die Stadt der Moderne, wie Chemnitz sich selber beschreibt.
S.-U. Kühn: Das neue Stadion wird den Sonnenberg ohne Frage aufwerten und die Identifikation der Chemnitzer mit ihrer Stadt und den Stadtteil verstärken. Darüber hinaus wird bekannter Maßen über Fußball in einer breiten Form berichtet. Der CFC besitzt eine enorme mediale Präsenz insbesondere durch die umfangreiche TV-Berichterstattung in der ARD-Sportschau, dem ZDF und den dritten Programmen. Diese positive mediale Außendarstellung aktiviert wie kaum etwas anderes der Fußball. Und diese bundesweite Präsenz steht Chemnitz sehr gut zu Gesicht. Chemnitz hat sich sehr positiv entwickelt und ein großes wirtschaftliches Potential, insbesondere geprägt durch die Menschen hier. Dass dies überregional noch bekannter wird und die Chemnitzer darauf einen Stolz entwickeln, daran wollen wir mitwirken.
Aus diesem Grund wollen wir die Wirkungsfaktoren des Fußballs noch umfangreicher mit und über den CFC für unsere Stadt und die Region aktivieren. Das verstehen wir als einen Art Auftrag im Dienste unserer Stadt und deren Menschen.
SO: Herr Kühn, ein wunderbares Schlusswort. Wir wünschen Ihnen, dem Chemnitzer FC und seinen vielen tollen und treuen Anhänger alles Gute. Insbesondere, das ihr den Aufstieg in die 2.Liga in naher Zukunft schafft. Denn, da gehört so ein sympathischer Verein und seine Fans nun einmal hin.
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