Der ausgelobte Wettbewerb der Grünen Oase 2012 ist entschieden. Klaus Köbbert, selbst Mitglied der Jury, hat dazu einen netten Artikel verfasst, den wir hier veröfftenlichen wollen.

Don Bosco Haus, Grüne Oase 2012, SonnenbergWissenswert ist sicherlich, dass Katja Richter ihren Preis an das Don Bosco Haus weiter geleitet hat. Es wäre ihr eine Ehre, aber DBH habe es auch verdient, war ihre Rede. Also, das 1. Foto ist von dem Don Bosco Haus. Danach sind die Fotos (Maus over) den Preisträgern zugeordnet, die Herr Köbbert vorstellt.

Die Preisträger im Einzelnen sind:
1. Preis: Petra Bannenberg
2. Preis: Nähcafe Nanini, Katja Richter
3.Preis Ateliergemeinschaft Bettina Haller und Rainer Maria Schubert

Autor: Klaus Köbbert
„Schau hin, erfreue dich, mach mit“

Der gesäte Samen der Aktion „Grüne Oasen“ vom vorigen Jahr hat reiche Früchte getragen. Neben den arrangierten Teilnehmern der ersten Stunde beteiligten sich dieses Jahr viele neue Mitbürger. Schön wenn eine Initiative wirkt und anspornt. Ein kleiner grüner Trieb aus der Gleichgültigkeit hervorsprießt. Es ist nicht einfach, die Scheu zu überwinden um seine Idee zu verwirklichen. Ja, ich möchte auch das unser Stadtteil mit dem symbolträchtigen Namen an Ansehen gewinnt! Wir hoffen, dass die diesjährige Preisverleihung nächstes Jahr wieder neue Früchte hervorbringt. Stelle ihnen nun drei Teilnehmer vor, die für ihr Arrangement einen Sonderpreis erhalten

Gehen wir nicht alle gern in den Sparkassenpavillon Zietenstraße, Ecke Fürstenstraße, deren Automat keine Blüten ausgibt. Die gibt es neuerdings als Sonnenblumen auf der Baumscheibe davor und schon wird aus dem Feldstein darin ein steinernes Monument. Diese mutige Idee hatten die Mitglieder des „Kaffeesatz“ Zietenstraße 40.

Muss an den Innenhof des Don- Bosco- Hauses denken. Viel neues gibt es hier zu sehen, bis auf die eine noch nicht renovierte Hausseite. Die Kinder haben davor Rabatten angelegt und die Wände mit Blumentöpfen behangen und mit bunten Gegenständen dekoriert. Man steht davor und sieht die alten Ziegel mit ganz anderen Augen. Kindliche Fantasie setzt uns Erwachsene immer wieder in Erstaunen.
Straßenbäume gibt es viele und warum schmücken die Bäume vor der St. –Joseph-Kirche gelbe Korbblüher, Sonnenblumen und Ziersträucher. Gleich fünf dieser Baumscheiben  betreut Frau Bartl mit Freude und Hartnäckigkeit. Der Frost richtete dieses Jahr viel Schaden an und Hundebesitzer bevorzugen gepflegte Bäume. Sie wäre so gern Gärtnerin geworden, seufzt sie und eilt weiter mit Harke und Hacke. Bestimmt würde sie sich über Mitstreiter freuen und mit der Zeit zieht sich vielleicht ein grüner Faden durch unseren Stadtteil.

Bettina Haller +Rainer Schubert, Grüne Oase 2012, SonnenbergKommen wir zu den Preisträgern. Den dritten Platz errang die Ateliergemeinschaft von Frau Haller der Graphikerin und dem Bildhauer Herrn Schubert. Schauen sie ruhig einmal hinter den Werkstätten der Würzburger Str. 57. Sie werden als Erwachsene staunen und Kinder nach versteckten Kobolden suchen. Kein Angst, die Künstler beißen nicht und es gibt manch florales  Geheimnis und verstecktes Kunstwerk zu entdecken.

Katja Richter, Grüne Oase 2012, SonnenbergEin graues Haus mit grünen Wucherungen, die Putz und Steine fressen, schaut voller Neid auf sein Gegenüber, die Paul- Gerhardt- Str. 65. Aus der verwilderten Freifläche vor dem Nähcafe „Nanini“ zauberte die Inhaberin Frau Richter einen schönen Vorgarten. Blumen, Stauden oder ein roter Farn sind eine gelungene Pflanzenkomposition. Die Hyazinthen trauen sich erst gar nicht zu welken. Dazu der schöne Pflanzenkorb neben dem Eingang verraten jedem, hier sind kunstfertige Hände am Werk gewesen. Wir gratulieren Frau Katja Richter ganz herzlich zum zweiten Platz.

Petra BannenbergNeu renoviert, neu bezogen ist der Neubaublock aus DDR- Zeiten. Und ringsherum nur Schutt, Müll und Distel mit grauen Mänteln. Innen hui und außen fühlt sich keiner verantwortlich. Neben dem Hauseingang Jakobstraße 39 wurde das Umfeld regelrecht urbar gemacht. Blumen gepflanzt, Sträucher eingesetzt, Gewürze gesät und Wege angelegt. Was sagen sie dem Kinde, wenn es fragt, „Wie heißt diese Blume“. Entweder sie zucken mit den Schultern oder belügen das Kind. Das kann hier nicht passieren, jede Pflanze wurde mit einem Namensschild versehen. Die Dekorationen wie ein schlafender Zwerg verleihen den Vorgärten einen Flair von Verspieltheit. Man steht davor schmunzelt, bewundert und lernt noch dazu. Hier steckt viel Kraft und Herzblut drin. Daher geht der erste Platz an Frau Petra Bannenberg und ihre Tochter Frau Katrin Mendt. Denn was sie geleistet und geschaffen haben, geht über das Normale weit hinaus.

Es kann vorkommen das, ein Vorbeikommender sagt, das bisschen Anlage, nicht eine Blüte ist zu sehen und das soll eine Oase sein! Es gibt immer Zeiten, in denen die Sommerblumen verwelkt sind und die Herbstblumen ihre Knospen noch nicht geöffnet haben. Wir haben es hier mit lebendiger Natur zu tun. Ein Bild wurde gemalt und hängt an der Wand. Hier wandelt sich das Bild laufend und die Rabatten müssen ständig gepflegt werden, wie gießen, Unkraut jäten und Schäden von Gleichgültigen beseitigen. Jedes „nur“ grüne Blatt erfreut das Auge und schluckt Abgase der Autos. Einige der Oasen wurden erst neu erschaffen und werden erst mit den Jahren schöner und blickgewaltiger.

Wir als Jury, das sind Frau Valentina Goiland, Frau und Herr Schreyer und Herr Köbbert bedanken sich ganz herzlich bei allen Teilnehmern. Nicht vergessen, einen Schandfleck sehen, nachdenken, wen spreche ich an und wer würde mir eventuell helfen, eigentlich ganz einfach. Nur die Tat zahlt sich aus.