Die 5. Art-Mauer fand im Rahmen der Interkulturellen Woche am 29. September 2012 in Chemnitz statt. Wie früher verkündet wurde, zog die Street-Art-Aktion zum Lessingplatz/ Ecke Sebastian-Bach-Straße auf den Sonnenberg um.
Hanna und die urbane strickhuelle, Art-Mauer 2012 in Chemnitz, Stadtteil Sonnenberg Im September 2008 wurde das Caritas-Projekt Art-Mauer am Eingang zur „Bazillenröhre“ gestartet.

Durch die für 2014 angekündigte eventuelle Schließung des Tunnels überlegten die Initiatoren, mit dem Kunstwerk umzuziehen und die Aktion wandern zu lassen: „Lasst uns die grauen Wände auf dem Sonnenberg verschönern.“

Gesagt, getan! In diesem Jahr trafen sich Künstler und solche, die es werden wollen am neuen Standort, um die Wände von einer alten Baracke zum bunten Artobjekt zu verwandeln.

Die „Vorgeschmack-Veranstaltung“, woran in Chemnitz mit der Ausstellung gastierende georgische Maler sowie Profikünstler aus Chemnitz teilnahmen, wurde bereits am neuen Standort Ende Juli durchgeführt.
Kids vor der Art-Mauer auf dem Sonnenberg, 2012

Dank der regen Beteiligung und nicht zuletzt dem schönen Wetter ist es zu verdanken, dass das Vorhaben ein toller Erfolg geworden ist. Die noch vor ein par Tagen düstere 70-meter lange Wand ist innerhalb weniger Stunden kunterbunt geworden.
Kinder und Erwachsene, Profis und Amateure mit und ohne Migrationshintergrund haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Die Spätvögel taten sich sogar schwer einen freien Platz zu finden, um einen farbigen Klecks an die Wand zu bringen.

Künstler an der Art-Mauer auf dem Sonnenberg, 2012

Einen wesentlichen, sehr passenden Partnerschaftsbeitrag an der Aktion hat der Verein Stadthalten-Chemnitz e.V. geleistet. 7 im Rahmen eines Workshops bemalte Fensterplatten wurden beigesteuert.

Sowohl sie, als auch ein von Graffiti-Künstler Friedrich Benzler geschaffener Engel, schmücken und umrunden das gesamte an einem einzigen Tag geschaffene Werk.

Während rund 50 Maler ihre bunten Ideen an der Wand realisierten, bemühte sich eine „Sondergruppe“ von älteren Damen und Herren mit Yarn-Bombing (urban Stricken oder Graffiti-Stricken, Foto Nr.1).

Am Ende stand der alte Kleidercontainer mit einer schicken Strickhülle überzogen.
Sebastian Nikolitsch und Kind, Art-Mauer Chemnitz 2012Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Wobei die Wand bleibt wie geschaffen, der Containermantel hat lediglich zwei Tage überstanden. Seine Anziehungskraft war vermutlich so groß, dass das Schmuckstuck in der Nacht nach dem 01. Oktober von unbekannten „Kunstliebhabern“ geklaut wurde.

Hanna Remestvenska (Gemeinwesenkoordination, Caritas):“Wir haben uns in den letzten Monaten so viel Mühe gegeben, um die Öffentlichkeit mit dem Ding zu überraschen… als Trost bleibt uns jetzt das Foto und Gedanken, dass die Hülle doch nicht zerstört wurde“.
Tja, so Cicero: „O tempora, o mores!“