Interview vom 30.08.2011 mit Dimitri Rementsvenskyy

Freier Journalist und Initiator und Organisator der „Art Mauer“ von Chemnitz, einer  Aktion die seit 2008 im Rahmen der interkulturellen Wochen stattfindet. In diesem Jahr am 24.09.2011 (siehe unseren Terminkalender rechts).

Hallo Dimitri, vielen Dank dass Du Dich für dieses Interview bereit erklärt hast. Wir möchten mit unserer Interviewreihe „Leute vom Sonnenberg“ Personen und ihre Geschichten in loser Folge auf unserer Internetseite präsentieren.

Vorab mal die Frage: Seit wann wohnst Du hier auf dem Sonnenberg mit Deiner Familie und was machst Du beruflich?

Meine Familie und ich leben und wohnen seit März 2005 auf dem Sonnenberg. Ich bin selbst freier Journalist und arbeite für einige deutsche russischsprachige Zeitungen sowie gelegentlich für das Fernsehen. Darüber hinaus liefere ich meine Artikel an diverse ukrainische Printmedien.

Nachdem Ihr auf dem Sonnenberg angekommen seid, gab es da nicht hier und da den Wunsch wieder wegzuziehen?

Wir wussten erst einmal gar nicht, dass der Sonnenberg als Stadtteil so negativ besetzt war, da wir das eigentlich direkt und auch danach nicht nachempfinden konnten. Ein bisschen war es auch Zufall gewesen, das wir zum Sonnenberg kamen. Unser großes Glück war schon die Tatsache, dass wir einen sehr netten Vermieter gefunden haben, bei dem wir uns sofort heimisch fühlten. Unsere erste Wohnung war wirklich toll gewesen und die Nähe zum Agricola-Gymnasium war sehr positiv, da unser Sohn hier zur Schule gehen konnte. Ein wichtiges Kriterium war für unsere erste Standortsuche auch die Nähe zur Innenstadt, die mit dem Sonnenberg gegeben war. Damals war ich noch als Fotojäger unterwegs, der die verlassenen Orte, leere Häuser und ihre Hinterhöfe aufsuchte und mit umfangreichen Fotos dokumentierte. Hier entdeckten wir sehr viel Kulturelles, das für uns einen gewissen Stellenwert  besaß. Auch sowas wie „verwunschene Orte“. Ich muss allerdings zu meiner Freude feststellen, dass die meisten davon inzwischen wieder bewohnt sind.

Bei dem Leben auf dem Sonnenberg ist für mich eins klar geworden: Du entdeckst nach 7 Jahren immer noch was Neues.

Danach hat meine Frau den ersten Job bei der Caritas im „Café International“ erhalten. Diese Karriere ging dann bei ihr doch steil bergauf (lacht). Durch sie bin ich dann selbst zur Caritas gekommen und arbeite hier mit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Ein wichtiger Aspekt für uns ist und bleibt unser kleiner Garten, den wir in der Kleingartenanlage an der Gellertstraße besitzen. Hier sind wir in der tollen Gemeinschaft schon fest verwurzelt.

Gibt es für Dich auf dem Sonnenberg spezielle Lieblingsplätze?

Die gibt es. Das ist unsere Bank. Es ist die von mir und meiner Frau auf dem Lessingplatz. Hier haben wir Zeit einfach mal ein bisschen zu entspannen und die Beine baumeln zu lassen. Darüber hinaus laufen uns Bekannte hier und da mal über den Weg.

Ein weiterer Ort ist für uns der Platz vor der Markuskirche, also der Körnerplatz, der sehr viel Ruhe vermittelt.

Als Fazit kann ich jetzt ziehen, dass unser Leben mit dem Sonnenberg festverbunden ist und lass mich bitte noch erwähnen: Es ist hier für mich in keinster Weise ´spießbügerlich´ das macht sicherlich den Reiz des Stadtteils aus.

Vielen Dank Dimitri für das offene Gespräch.

Abschließend möchten wir ein von Dimitri genehmigtes Fotoalbum mit seinen Sonnenberg-Impressionen veröffentlichen. Mehr als ein Blick in das Album lohnt sich, das wir hier bereit gestellt haben>>>

Wer mit ihm in Kontakt treten möchte kann das unter der Emailadresse tun:

dmytro.remestvensky@bigmir.net

Copyright: Die Rechte an den Fotos bleiben bei dem Fotografen und Eigentümer Dimitri Remestvenskyy und dürfen ohne seine Einwilligung nicht veröffentlicht werden.