Am Donnerstag, 15. August, um 18 Uhr wird das 10. Kunstfestival „Begehungen“ in der Zietenstraße 32 eröffnet. Danach erwarten den Sonnenberg vier Tage voller spannender Veranstaltungen und eine Galerie zeitgenössischer Kunst entlang der Zietenstraße. Wie bei den früheren Festivals werden mehrere Tausend Besucher erwartet. Wie stellst du dir Chemnitz vor? Womit wirst du dich in Chemnitz beschäftigen? Diese Fragen beantworteten elf junge Künstlerinnen und Künstler aus fünf Ländern, die zu dem Festival auf dem Sonnenberg angereist sind. Sie wohnen in eigens für sie hergerichteten bis dahin leerstehenden Wohnungen und haben die Aufgabe, für das Festival etwas zu kreieren, was Chemnitz und den Stadtteil aus einer neuen Perspektive zeigt. Ihre ersten Ideen im Kurzinterview.

 

Im Kunstgespräch zur Veröffentlichung in der nächsten Stadtteilzeitung trafen sich Einwohner am 26. Juli mit einigen Künstlern. Im Hof des Hauses Zietenstr. 2 a, in dem sie wohnen, entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Zwei aus der Runde konnten kein Deutsch, zwei kein Englisch,  es war heiß und die Ameisen zwickten, aber das tat dem gegenseitigen Interesse keinen Abbruch.

Patricija Gilyte

Patricija Gilyte

 

Nachdem sie die ersten Tage in der Stadt verbracht hatten, waren manche Vorstellungen zurecht gerückt. Patricija Gilyte hatte festgestellt, dass die Kinderspielplätze eher neu waren als heruntergekommen, wie sie es vorher gedacht hatte. Selbst aus Litauen stammend, erkannte sie die Zeichen einer ehemals sozialistischen Stadt wieder, und schwrmte: „Eine der spannendsten Städte, vergleichbar mit Stettin.“ Sie verwirklicht an vielen Orten Stadtlandschaften – aus Würfelzucker. Unai Gardoki aus dem baskischen Teil von Spanien sieht Chemnitz durch die Brille eines Architekturstudenten: „Eine Stadt wie ein Puzzle, das Zentrum ähnelt dem Sony-Center in Berlin, der Kaßberg ist anders als der Sonnenberg.“

Lara Haworth will einen „National Park“ aus der Brachfläche hinter dem Lokomov gestalten. Was stellt sich eine Londonerin unter einem Park vor, wie sehen das die Chemnitzer? Man darf gespannt sein.

Ellen Bilz und Sara Graetz aus Berlin haben sich „in die Telefonzellen verliebt“. Die beiden ehemaligen Telefonzellen am Eingang der alten Sparkasse nutzen sie für ihre Performance. Und die linke davon bieten sie für – längstens halbstündige – Zwischennutzungen an. Mehr dazu in ihrem Blog http://oskarinchemnitz.tumblr.com/weristoskar. Zuvor haben sie sie schön renoviert.

Auch Carola Keitel aus Köln hatte mit andere zusammen schon begonnen, den Hof aufzuräumen, wie sie erklärte, den sie mit einer Metallkonstruktion gestalten wird. „Wir haben die Wege freigeräumt, die Tanne beschnitten.“ Nur der farbige Schrott, das knallblaue ausgediente Waschbecken, das würde bleiben und sich in den Gesamteindruck einfügen.

Hier das Programm des Festivals http://www.begehungen-chemnitz.de/?go=PROGRAMM

Und hier der Beitrag auf www.sachsen-fernsehen.de