Die Stadtteilförderung wird wesentlich aus EU-Mitteln finanziert. Am 28. August war ein hoher Gast aus Europa in Chemnitz:  Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments. Stadtteilmanagerin Elke Koch war dabei und berichtet:Martin SchulzIm Brühlbüro wurde das Thema Stadtentwicklung öffentlich diskutiert. Zusammen mit Vertretern der Stadt Chemnitz  und der Landesregierung Sachsen stand Martin Schulz den Fragen der zahlreichen Zuhörer Rede und Antwort. Ziel war es, Meinungen und Erfahrungen zu der EU-Förderung auszutauschen, sowohl, von Seiten des Präsidenten, internationale Aspekte, als auch von Seiten der Stadt und Quartiers- und Stadtteilmanager lokale Aspekte betrafen

Die Wichtigkeit von ortsansässigen Ansprechpartnern, den Quartiersmanagern, für die Belange der Bürgerinnen und Bürger in einem Stadtteil wurde hervorgehoben. Es ist wichtig, dass die Bürger beteiligt werden, sie Unterstützung bekommen, Projekte von ihnen durchgeführt werden können. Dazu müssen Mittel da sein, nicht nur für Investitionen. Diese nicht-investiven Förderungen müssen in der neuen Förderperiode ab 2014 stärkere Beachtung finden.

Kritisiert wurde von mehreren Seiten die umfangreichen Vorgaben und Regelungen, die Kompliziertheit der Abrechnung,  welche besonders für kleinere Vereine kaum zu bewältigen und abschreckend sind. Da dieses Problem durch die verschiedenen Verwaltungsebenen verursacht wird, wurde die Vereinfachung der Mittelverwaltung auf allen Ebenen angemahnt.

Yarnbombing auf dem BrühlEin weiteres Hindernis bei der Entwicklung der Stadtteile wurde in dem fehlenden Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Institutionen gesehen, ihrem zum Teil geringen Engagement. Die Einrichtung von zwei Bürgerplattformen zur Mitsprache auf lokaler Ebene in Chemnitz soll diesem Missstand entgegenwirken. Über weitere Bürgerplattformen wird nachgedacht, hier müssen sich die Bürger äußern.

Chemnitz wurde von den Gästen als unterschätzte Stadt bezeichnet. Mit Hilfe der EU-Förderung und der Weiterführung der bisher erfolgreichen Stadtteilarbeit werden gute Chancen gesehen, das Potential unserer Stadt weiter auszuschöpfen.

Fotos: Hellfried Malech