Gestern hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen, dass die Kellnberger Grundstücksverwaltung den Zuschlag für einen Neubau des Technischen Rathauses im Contiloch erhält.Damit folgt der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung, der Ergebnis einer Markterkundung und Variantenuntersuchung war. Der Beschlussfassung war eine intensive Debatte in den Gremien vorausgegangen.

„Wir erhoffen uns durch die Bebauung zum Beispiel neue Impulse für die Entwicklung der Chemnitzer Innenstadt und eine Anbindung des Sonnenbergs“, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Ich bin froh, dass wir nun die Gelegenheit haben, einen Schandfleck wie das Contiloch zu beseitigen, für das sich jahrzehntelang kein Investor gefunden hat.“

ContilochAb 2018 werden rund 650 Mitarbeiter in einem Neubau im sogenannten „Contiloch“ am Dresdner Platz arbeiten. Im noch zu errichtenden Gebäude der Claus Kellnberger Grundstücksverwaltung spart die Stadt Chemnitz zudem mehr als 1,23 Mio. Euro Mietkosten pro Jahr. Die Anmietung eines Gebäudes kommt die Kommune deutlich günstiger als selbst zu bauen. Am bisherigen Standort zahlte die Stadt seit Mietbeginn im Jahr 1998 mehr als 42,3 Mio. Euro, pro Jahr sind derzeit 2,99 Mio Euro zu zahlen, was 12,09 Euro pro m² entspricht.

Für die innerstädtische Bewerber- und Standortsuche wurde im Sommer ein Markterkundungsverfahren durchgeführt. Die Angebote wurden einem Bewertungsverfahren unterzogen. Betrachtet wurden dabei neben wirtschaftlichen Aspekten wie dem Mietpreis und Zusatzkosten auch mögliche städtebauliche Impulse, die von der Ansiedlung ausgehen. In Summe konnte dabei das Angebot der Kellnberger Grundstücksverwaltung am meisten überzeugen und wurde deshalb dem Stadtrat zur Entscheidung vorgeschlagen. Die Grundmiete von 8,90 Euro pro Quadratmeter bringt der Stadt Chemnitz eine jährliche Einsparung von mehr als 1,23 Mio. Euro. Funktional kann das Angebot der Kellnberger Grundstücksverwaltung ebenfalls überzeugen, das Mietobjekt erfüllt alle Anforderungen des Raumbuchs der Stadt Chemnitz, das die Anforderungen der Verwaltung an das Gebäude beschreibt.

Zudem beseitigt es mit dem „Contiloch“ einen jahrelangen städtebaulichen Missstand. Durch das Schließen von Baulücken profitieren die angrenzenden öffentlichen Räume, die benachbarten Gebäude sowie deren Mieter.

Es ist davon auszugehen, dass der neue Standort wichtige Impulse für die weitere Innenstadtentwicklung bringt. Neben 650 Mitarbeitern der Ämter werden auch Besucher des Rathauses die Innenstadt beleben. Schon der Umzug der ehemals im Peretzhaus untergebrachten städtischen Ämter in das Bürgerhaus Am Wall hatte zur Stärkung der Innenstadt beigetragen. Nicht zuletzt befindet sich das künftige Technische Rathaus mit unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und damit guter Anbindung an den ÖPNV sowie in fußläufiger Nähe zur Innenstadt in einer guten Lage. Weitere Angebote erreichten die Verwaltung für Standorte an der Schmidtbank-Passage und an der Brückenstraße, die ebenso einen Neubau vorsahen.

Mit dem Umzug an den Dresdner Platz geht eine Reduzierung der benötigten Fläche auf maximal rund 17.500 m² einher. Möglich machen dies der Stellenabbau der vergangenen Jahre und eine effizientere Raumaufteilung im neuen Gebäude. Die bisher im Technischen Rathaus untergebrachten Ämter des Baudezernates sollen auch weiterhin an einem gemeinsamen Standort untergebracht werden, um die damit verbundenen Synergien zu erhalten. Die bisher an der Annaberger Straße befindlichen Teile des Sozialamtes sollen in das Bürgerverwaltungszentrum Moritzhof umziehen.

In einem städtebaulichen Vertrag hat sich der Investor verpflichtet, den Komplex komplett zu errichten. Das heißt, neben dem Parkdeck und dem von der Stadtverwaltung genutzten Teil auch die Abschnitte zeitgleich mit fertigzustellen, die anderen Mietern angeboten werden sollen.

Pressemitteilung der Stadt Chemnitz 18.12.2014

– Der Stadtteilrat hatte sich um eine Mitsprache und Bürgerbeteiligung bemüht. Artikel Freie Presse v. 16.12.2014