Wir leben in einem jungen Stadtteil
Das Durchschnittsalter der Sonnenberger ist genau 40 Jahre und damit weitaus jünger als der Chemnitzer Durchschnitt, der bei knapp 47 Jahren liegt. Was gibt es noch für Fakten und Zahlen zum Wohnen?
Unser Stadtteil gehört zusammen mit dem Lutherviertel (39 Jahre) und Hilbersdorf (41 Jahre) zu den drei jüngsten Stadtteilen in Chemnitz. Lediglich 16 % der Bewohner des Sonnenbergs sind Rentner (Chemnitz gesamt 27 %). Die benachbarten Stadtteile Gablenz (51,5 J.), Yorckgebiet (58 J.) , Lutherviertel und Zentrum (45 J.) sind alle deutlich älter. Generell kann für Chemnitz festgehalten werden, dass gründerzeitliche Altbauviertel wie der Sonnenberg oder der Kaßberg vorwiegend jüngere Bewohner aufweisen, während Plattenbaugebiete tendenziell eher älteren Menschen eine Heimat bieten.
Wie dicht ist der Sonnenberg bewohnt?
Der Sonnenberg gehört trotz seiner geringen Grundfläche von 2,24 Quadratkilometern km² zu den bevölkerungsreichsten Stadtteilen von Chemnitz. Mit 14.248 Einwohnern rangiert er hinter dem Kaßberg und Gablenz unter den 39 Chemnitzer Stadtteilen an dritter Stelle. Knapp 6.400 Sonnenberger wohnen auf einem Quadratkilometer – nur Kaßberg und Lutherviertel sind noch dichter bewohnt. .
Seit 2011 steigt die Zahl
Die Bevölkerungsentwicklung war seit der Wiedervereinigung wechselvoll. Lebten 1991 noch mehr als 20.400 Menschen auf dem Sonnenberg, so sank diese Zahl über die Werte 16.000 (2000), 15.000 (2003) bis unter die Marke von 14.000 im Jahr 2009. Den historischen Tiefstand erreichte der Sonnenberg dabei im Jahr 2010 mit ca. 13.850 Einwohnern. Seit 2011 steigt die Zahl wieder, wie auch die Gesamteinwohnerzahl von Chemnitz.
Mehr Kinderwagen
Das liegt vor allem an den Geburten. 2009 bis 2013 wurden im Stadtteil 869 Kinder geboren (ca. 175 pro Jahr), während nur 575 Menschen starben (ca. 115 pro Jahr). Dieser Geburtenüberschuss ist der höchste in der Stadt Chemnitz, wo jährlich ca. 2.000 Kinder geboren und ca. 3.200 Menschen sterben. Der Sonnenberg ist einer von lediglich sieben Stadtteilen, die einen Geburtenüberschuss verzeichnen können.
Als zweite Säule des Bevölkerungsgewinns in den letzten Jahren erweist sich die Zuwanderung aus anderen Städten und Gemeinden auf den Sonnenberg. In den Jahren 2012 und 2013 bspw. zogen mehr als 1.800 Menschen auf den Sonnenberg – während nur leicht mehr als 1.500 Sonnenberger aus Chemnitz wegzogen.
1,75-Personen-Haushalt
Die 14.250 Einwohner des Sonnenbergs – so hat es die Statistikstelle der Stadt Chemnitz mit Hilfe des Verfahrens der „Haushaltegenerierung“ ermittelt – verteilen sich auf 8.200 Haushalte. Der durchschnittliche Haushalt wird rechnerisch von 1,75 Personen bewohnt – dieser Wert ist minimal niedriger als der Gesamtwert von Chemnitz, der bei 1,85 liegt. Konkret wohnen in 55 % der Haushalte eine Person, in 27 % zwei Personen und in 19 % drei oder mehr Personen.
Ein Drittel der Wohnungen steht leer
Das von der Stadt Chemnitz geführte und regelmäßig aktualisierte Wohngebäuderegister zeigt für den Sonnenberg ca. 11.800 Wohnungen, die sich in 1.175 Wohngebäuden befinden.
Zieht man von der Anzahl aller Wohnungen die Anzahl der Haushalte ab, so kann näherungsweise der Wohnungsleerstand auf dem Sonnenberg ermittelt werden.
Dieser beträgt ungefähr 3.600 Wohnungen (11.800 Wohnung abzüglich 8.200 Haushalte = 3.600 Wohnungen = 30 %).
Viele dieser leer stehenden Wohnungen sind jedoch gar nicht marktaktiv, d. h. sie stehen dem Wohnungsmarkt nicht zur Verfügung, da sie sich in unsanierten Gebäuden befinden und seit 1990 (noch) nicht auf ein zeitgemäßes Niveau modernisiert worden. Umfangreiche Rückbaumaßnahmen in den letzten 10 Jahren haben dazu beigetragen, dass der Leerstand verringert werden konnten. 2003 etwa zählte das Wohngebäuderegister auf dem Sonnenberg noch mehr als 13.300 Wohnungen – 1.500 mehr als heute.
Günstig wohnen in der Großstadt
Einhergehend mit dem hohen Leerstand sind die Mieten auf dem Sonnenberg gering. Sie zählen zu den günstigsten von ganz Chemnitz.
Durchschnittlich liegen die Mietpreise für angebotene Wohnungen bei 4, 50 € pro Quadratmeter – 10 % unter dem Chemnitzer Mittelwert (ca. 4,85 €/m²), der seinerseits wiederum zu den günstigsten unter Deutschlands Großstädten zählt.
– Stand aller Daten 31.12. 2013
Ulrich Weiser, FOG-Institut für Markt- und Meinungsforschung
Luftbild: Eckart Roßberg, Fest und Fassade: Hellfried Malech
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