Interview mit Gewerbetreibenden vom Sonnenberg
Ich, Nele März, habe mir zur Aufgabe gemacht, Gewerbetreibende vom Sonnenberg in Form einer Interviewreihe zu unterstützen und diese hier als Autorin regelmäßig zu präsentieren. Für das folgende Interview habe ich mich mit Andreas Richter verabredet, der auf der Fürstenstr. 30 ein Büroausstattungsgeschäft betreibt.
Nele März: Wodurch entstand die Idee für Sie, ein solches Gewerbe zu eröffnen?
Andreas Richter:
In den neunziger Jahren habe ich im Außendienst Büromöbel, Büroausstattungen und –Geräte vertrieben. Dabei ergab sich für mich die Möglichkeit der Übernahme eines langjährig auf dem Sonnenberg ansässigen Papier-, Büro- und Schreibwaren-Geschäftes, welches auch Zeitschriften und LOTTO-TOTO anbot. Im Mai 1995 eröffneten wir dann das Geschäft in der Fürstenstrasse 30, erweitert um die Sortimente der Büroausstattung.
Was ist der Unterschied zu anderen Büroausstattern bzw. was oder welche Angebote unterscheidet Sie von anderen?
AR: Die Arbeit in den Büros ist auf Grund gravierender Veränderungen infolge der Einführung neue Technologien seit mehreren Jahren im Umbruch. Ich habe mich daher im Lauf der Zeit auf den Vertrieb besonders guter, ergonomischer Stühle und Büroeinrichtungen spezialisiert. Weil ich denke, dass man mit diesen Produkten eine Wohlfühlatmosphäre in den Arbeitsalltag bringen sollte. „Büroarbeit und wohl fühlen“ müssen kein Widerspruch sein. Spezielle Produkte, wie Sitzmobile und Bürodrehstühle für das gesunde bewegte Sitzen, ergonomische Mäuse, Tastaturen und Konzepthalter bzw. –pulte sowie auch Sitz-Steh-Tische stehen dabei mit intensiver Beratung auch zur Büroorganisation im Mittelpunkt.
Was finden Sie an ihrem Gewerbe interessant und erlaubt es Ihnen auch Kreativität?
Natürlich muss man kreativ sein, weil jede Büroausstattung eine besondere ist und möglichst individuell auf den Menschen an diesem Arbeitsplatz abgestimmt sein sollte. Das Bewusstsein für gesunde Büroausstattung verändert sich auf Grund der Arbeitssituationen in denen Menschen auch immer mehr im Sitzen arbeiten und dadurch u. a. verstärkt unterschiedliche gesundheitliche Probleme auftreten können. Es sind letztlich Arbeitsplätze in „normalen“ Büros unterschiedlichster Branchen, Verwaltungen, Praxen, Kanzleien, Handwerksbetrieben oder Industriebetrieben. Hinzu kommen Einzelarbeitsplätze für Mitarbeiter mit bestimmten Einschränkungen oder gesundheitlichen Problemen, wobei dann ja nach Problemlage Träger wie die Rentenversicherung, das Integrationsamt oder auch eine Unfallversicherung für diese Investition finanziell aufkommen.
Was reizt Sie an unserem Stadtteil?
Über die Jahre sind wir hier heimisch geworden. Ich schätze die gute Zusammenarbeit und inspirierende Kontakte zu Nachbarn und auch zu anderen Gewerbetreibenden auf dem Sonnenberg. Täglich kommen viele vertraute und auch neue Kunden ins Geschäft. Es ist irgendwie familiär und hat Gemütlichkeit.
Welches Produkt verkaufen Sie hier am meisten und wer sind Ihre Kunden?
Da möchte ich kein Produkt besonders hervor heben. Wir führen ja sehr unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen: für den privaten Bedarf u. a. Artikel des Schulbedarf, Grußkarten und andere Papeteriewaren, Schreibgeräte und anderes mehr. Firmen und Gewerbetreibende beliefern wir insbesondere mit Verbrauchsmaterialien für das Büro, mit Artikel der Büroausstattung und auch Bürogeräte. Hinzu kommen die Einrichtungsplanung, Beratung und Lieferungen von Büromöbeln, Bürostühlen und andere damit im Zusammenhang stehenden Ausstattungen. Territorial sind unsere Kunden natürlich vor allem in und um Chemnitz ansässig, kommen aber auch aus anderen Teilen Sachsens bzw. Mitteldeutschlands und mitunter auch darüber hinaus.
Ist der Standort Ihres Geschäftes ein zugänglicher bzw. kommt Ihre Kundschaft ohne Werbung darauf Sie hier zu suchen?
Den Standort finde ich gut. Günstig sind auch die Bushaltestelle und viele Parkplätze im Umfeld, vor allem in der Uhlandstraße vor dem ehem. Körner-Schulgebäude (jetzt Georg-Weerth-Schule), im Hof des Hauses sowie auch auf der Fürstenstraße in Ladennähe. Natürlich bewerben wir in angemessener Weise das Geschäft und wesentliche Teile unseres Sortiments. Jedes Geschäft, noch dazu mit spezifischen Angeboten, will und muss von den Interessenten gefunden werden. Viele Aufträge kommen aber heutzutage auch zustande, ohne dass die Kunden unser Geschäft betreten haben. Das Internet und moderne Kommunikationsformen machen es möglich.
Was wünschen Sie sich für Ihr Unternehmen in der Zukunft?
Vor allem natürlich beizutragen, dass noch viele Arbeitsplätze ergonomisch umgestaltet bzw. neu gestaltet werden. Wir haben den Wunsch, dass unsere Kunden uns die Treue. Wichtig ist auch die Gewinnung neuer Kunden, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Und nicht zuletzt ist es mir wichtig, dass wir uns weiterhin angemessen in das gesellschaftliche Leben in diesem Viertel einbringen.
Was würden Sie sich für eine Veränderung für den Sonnenberg wünschen bzw. was wünschen Sie sich für die Attraktivität des Stadtteils?
Im Mittelpunkt steht für mich der Wunsch, dass hinter noch mehr Fenstern, auch Laden-Schaufensterscheiben zukünftig Licht brennt, also einfach „Leben“ ist. Die Zeiten langjährigen Leerstandes von Geschäften und vor allem auch Wohnungen nach Wegzug aus unterschiedlichen Gründen müssen endlich zu Ende gehen. Es ist ja nicht vernünftig, auf grüner Wiese lieber neu zu bauen, statt vorhandene Substanz zu nutzen. Dieses Problem sehe ich aber in ganz Chemnitz.
Und schön wäre es auch, wenn sich die hier wohnenden, als auch der hier arbeitenden Menschen noch stärker mit diesem interessanten, „ihrem“ Stadtteil Sonnenberg identifizieren. Das sollte begleitet sein von weiterem wirtschaftlichen Aufschwung, vielfältigen kulturellen Angeboten und einer Belebung des Sonnenberges in unterschiedlicher Weise. Aktivitäten und gescheite Impulse von gesellschaftlichen Akteuren, Vermietern und auch der Stadt Chemnitz halte ich dabei für besonders wichtig. Für mich ist vor allem auch ein gutes Verständnis zwischen den unterschiedlichen Bewohnern sehr wichtig.
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!
Büroausstattung Richter
Fürstenstr. 30 | 09130 Chemnitz
Wenn auch sie Interesse an einer exclusiven, individuellen Werbung haben, komme ich gern im Rahmen eines Interviews auch zu ihnen.
Ich würde mich sehr freuen wenn ich mit diesem Artikel ihr Interesse geweckt habe.
Ihre Nele März
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