23 Stolpersteine wurden am 20. September in Chemnitz verlegt, einer an der Münchner Straße 31. Er erinnert an Curt Schubert.

Eckart Roßberg war dabei und berichtet:

In der NS-Zeit arbeitete Curt Schubert in der Widerstandsgruppe von Ernst Enge gegen den Krieg und unterstützte u.a. russische Zwangsarbeiter. Er arbeitete als Lackierer im Chemnitzer Karosseriebau Hans Dornhöfer & Co.
Im September 1944 wurde er verhaftet, in das Zuchthaus Waldheim gebracht und vom Oberlandesgericht Dresden am 11. April 1945 wegen Hochverrat zum Tode verurteilt. Zur Vollstreckung kam es aber nicht mehr, da die sowjetischen Truppen schon vor Waldheim standen und er so befreit werden konnte. Nach Kriegsende wurde Curt Schubert in der Nacht vom 29. zum 30. Juni 1946 in der Nähe des Wissmannhofes auf der Münchner Straße ermordet.

Die Patin für den Stolperstein, Marga Simon, 91-jährige Tochter von Ernst Enge, würdigte das Leben von Curt Schubert. Sie kannte ihn persönlich, da die Familien eng befreundet und durch den Widerstand verbunden waren. Zur Verlegung des Stolpersteins waren auch viele Schülerinnen und Schüler der Montessorischule gekommen, denn ein Anliegen der Schule ist es, für Frieden, Freundschaft und gegen das Vergessen einzutreten. Die Verlegung des Stolpersteines durch den Kölner Gunter Demnig wurde von einem Geigensolo begleitet. Selbstverständlich war auch der Historiker Dr. Jürgen Nitsche, Mitglied der Koordinierungsstelle „Stolpersteine für Chemnitz“ dabei.

Seit mehr als 24 Jahren erinnern Stolpersteine in ganz Europa an Menschen, die Gräueltaten von Nationalsozialisten ausgesetzt waren. Die vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufene Initiative wird auch seitens der Stadt Chemnitz unterstützt. Demnig verlegt hier seit 2007 Stolpersteine in Erinnerung an Menschen, die unter der Verfolgung des NS-Regimes gelitten haben oder ermordet wurden. 132 sind bereits im Stadtbild zu sehen.

Nächstes Jahr sollen am Lessingplatz 12 drei Stolpersteine für die Mitglieder einer jüdischen Familie gelegt werden. Dafür werden noch Paten gesucht. Wer möchte sich an den Kosten beteiligen? Initiatorin ist Katharina Weyandt, Anwohnerin am Lessingplatz.