Durch das Internat auf dem Terra-Nova-Campus wohnen die Woche über auch behinderte Kinder direkt gegenüber vom Club Heinrich. Für sie wurde „Heinrich Junior“ eröffnet. Jetzt gab es tolle neue Spielgeräte.

Das Papier raschelt, Ricky juchzt. Der Junge im Rollstuhl packt einen Teppich-Curling-Stein nach dem anderen aus. Die anderen holten das Reaktionsspiel „T-Wall“ aus der Hülle, die Boxen mit Hanteln und Spielzeug für draußen und anderem. Das sind Spenden, die am 12. April 2017 in der Heinrich-Schütz-Straße 90 feierlich übergeben wurden.

Karla McCabe, die Direktor der Stadtmission, dankte wie Kay Uhrig, Leiter der ambulanten Behindertenhilfe und Club-Gründer, den Spendern sehr herzlich. Die Damm-Rumpf-Hering Stiftung, die sich schon für Kinder suchtkranker Eltern bei der Stadtmission engagiert, hatte den Verein „Leser helfen Lesern“ der Freien Presse als Partner gewonnen. Hier ein Artikel in der Freien Presse über die Spielzeugübergabe.

Das Ereignis hatte viel Publikum. Auch andere Club-Gäste waren dabei. Ein alte Dame mit grauen Locken schaute mit strahlendem Lächeln von ihrem Rollstuhl an einem der runden Tischchen aus zu. „Einfach genial“ sei diese Spende. Womit hat sie eigentlich als Kind gespielt? „Mit Puppen. Ich bin ein Nachkriegskind, da gab es wenige Spielzeuge. Aber heute ist eine andere Zeit, das muss man berücksichtigen“, erklärt sie. Und setzt hinzu: „Aber weniger ist mehr, man braucht nicht so viel Überfluß. Das ist meine Meinung“, ergänzt sie. Mit den Kindern würden sie auch gemeinsam spielen und singen, erzählte sie. Die sozialpädagogische Assistentin Lenka singt ab und zu mit allen Lieder aus ihrer tschechischen Heimat.

Während schon auf dem grünen Teppich das erste Curling-Turnier startete, schaute auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich vorbei. Er nimmt öfter an Veranstaltungen im Club teil.

 

 


Die Stadtmission Chemnitz informierte:

Der „Heinrich Junior“ ist eine Erweiterung des bereits bestehenden „Club Heinrichs“. Dieser ist ein Begegnungszentrum mit täglich wechselnden Bildungs- und Freizeitangeboten für
Menschen mit Behinderung. Dank der Spenden seitens des Projektes der Freien Presse „Leser helfen“ und der Extraspende der Damm-Rumpf-Hering Stiftung konnten die Räumlichkeiten mit fachgerechtem Spiel- und Beschäftigungsmaterial ausgestattet werden. Dies umfasst beispielsweise eine Aktivitätswand und ein Teppichcurling-Set. Somit kann den Kindern und Jugendlichen eine Freizeitmöglichkeit geboten werden, die auch eine Ablenkung vom sonst häufig schwierigen Alltag erlaubt.

Hintergrund:
Der Club Heinrich ist seit 2009 ein Begegnungszentrum der Stadtmission Chemnitz auf dem Chemnitzer Sonnenberg mit einem Cafébereich und täglich wechselnden Bildungs- und
Freizeitangeboten für behinderte Menschen.
Neben der bisherigen Zielgruppe sollen zukünftig auch verschiedene Angebote für Kinder mit Handicaps und für behinderte Eltern und deren Kinder geboten werden. Dazu zählt ein offenes Elterncafè, in dem sich Eltern behinderter Kinder treffen und austauschen, sowie Tipps und Ratschläge zur Erziehung erhalten können. In dieser Zeit werden ihre Kinder im „Heinrich Junior“ betreut. Besonders für die Schüler und Internatskinder des benachbarten
Terra-Nova-Campus, die am Nachmittag gern in den Club Heinrich kommen, kann somit ein altersgerechtes Angebot geschaffen werden. Seit Start dieses Angebots im November 2016 verbringen jeweils rund 8-10 Kinder und Jugendliche ihren Nachmittag im Club Heinrich Junior. „Der Club Heinrich ist für viele behinderte Menschen zum zweiten Wohnzimmer geworden. Es freut uns sehr, dass wir jetzt auch passgenaue Angebote für Kinder hier vorhalten können und auch der „Heinrich Junior“ diese Qualität erreichen kann. Mit dem neuen, pädagogisch wertvollen Spielzeug stehen den Kindern hier viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung offen“, so Kay Uhrig, Abteilungsleiter der Mobilen Behindertenhilfe.