Der Sonnenberg ist seit dem 1. April Sitz einer landesweiten Institution, des sächsischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft. Am 10. August wird der Standort offiziell eröffnet.

Christian Rost ist der neue Leiter. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Josefine Hage und Teamassistentin Susanne Grund hat er ein Büro in der Zietenstraße 2 a bezogen, über dem Coworkingspace KabinettStückchen. Auch Katja Großer, Ansprechpartnerin für Nord- und Westsachsen, ist hier regelmäßig zu Beratungs- und Vernetzungsangeboten erreichbar.

Der Projektträger „Kreatives Sachsen“ entstand 2015 aus den Kultur-Kreativwirtschaftsverbänden der drei sächsischen Großstädte. 2016 beschloss die Landesregierung, solch ein Zentrum zu fördern. In anderen Ländern existieren schon ähnliche Initiativen, auch der Bund hatte von 2010 bis 2013 ein solches Projekt durchgeführt. Daran war Christian Rost beteiligt. „Wir haben den Vorteil, dass wir gucken können, was anderswo funktioniert hat. Und bei uns in Sachsen sind die Akteure selbst aktiv geworden“, hebt er hervor.

Es sind Mitglieder aus den verschiedenen Branchen. Ob Musik, Buch, Film, Rundfunk, Architektur, Design, Presse oder darstellende Künste, ob Werbung oder die Software- und Spielebranche – alle eint, dass am Anfang ein „schöpferischer Akt“ steht. Und wenn sie damit Geld verdienen wollen, sind sie Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Das sächsische Zentrum bietet ihnen dafür Beratung (im Gespräch und künftig auch online), Vernetzungsveranstaltungen, präsentiert den Bereich auf Messen.

Chemnitz wurde als Standort gewählt, um den Mitarbeitern kurze Wege zu bieten. Zwei Büros des Zentrums befinden sich zusätzlich in Leipzig und Dresden. In Dresden wurde das Büro zuvor mit Reden und Politprominenz eröffnet, in Chemnitz wird es Teil des jährlichen Sommerfestes von „Kreatives Chemnitz“.

Mit dem Sonnenberg gibt es vielfältige Verbindungen, nicht zuletzt, weil „Kreatives Chemnitz e. V.“ auch Gründungsmitglied des Landesverbandes ist. Christian Rost kennt den Sonnenberg aus Gesprächen im ersten Haus von Stadthalten e. V. in der Zietenstraße 70. Beim Kunstfestival „Begehungen“ 2015 hat er an einen Workshop von Katja Manz teilgenommen. „Ich war immer begeistert und verstand nicht, warum der Sonnenberg als abgehängter Stadtteil gilt. Ich komme aus der Stadt- und Regionalentwicklung und sehe eher die Potentiale als die Probleme.“

Ein großes Projekt, die Maker Faire, lockte im April Tausende Gäste in die Stadthalle. Initiiert wurde sie vom Chemnitzer Kreativwirtschaftsverband. Das FabLab in der Philippstraße warb für sich und knüpfte neue Kontakte, etwa zu
Mitmachwerkstätten aus anderen Städten. Im Reparaturcafé wurde vor Ort an einem kaputten CD-Player gewerkelt. Und Anatoli Budjko und Daniel Schneider stellten ihr „KulturTragWerk Sachsen e.V.“ vor, das Träger für die Druckwerkstatt im Haus Lokomov ist. Und Träger für das Festival für urbane Kunst ibug, das Ende August in Chemnitz stattfindet.

Fotos: Daniela Schleich

Kontakt:
christian.rost@kreatives-sachsen.de