Heike R. hat sich einen bequemen Fernsehsessel bestellt. Wohin mit dem alten Sofa? Jan S. will ein Kinderbett, den kaputten Bildschirm und den fleckigen Teppich loswerden.

Was viele nicht wissen: Chemnitzer können ihren Sperrmüll ohne extra Gebühren abholen lassen.

In Dresden wären dafür 21,80 Euro fällig. Heike R. und Jan S. müssen sich nur selbst darum kümmern, die Sperrmüllabfuhr zu bestellen.

Wie geht das? Auf jeden Fall schriftlich mit einer „Sperrabfallkarte“. Auf diesem Blatt geben sie an, was und wie viel entsorgt werden soll. Diese Karte bekommen sie zum Beispiel in der Bürgerservicestelle an der Sachsenallee. Oder im Internet auf der Website des ASR Chemnitz unter „Formulare“.

Tipp: Man kann die Karte direkt online ausgefüllt absenden. Aber wegen der Liste ist es praktischer auf Papier.

Wie lange dauert es? Die Besteller bekommen einen Tag binnen vier Wochen genannt, wann das orange Auto bei ihnen vorfährt.

Dann müssen sie den Sperrmüll bis 6 Uhr am Straßenrand bereit gestellt haben. Oder frühestens am Vortag ab 18 Uhr.

Wie kriegt Heike R. das schwere Sofa vor die Haustür? Bevor sie riskiert, dass die Verwandten sich den Rücken anknacksen, kann sie die Profis bestellen: die gebührenpflichtige Sperrmüllabfuhr. Das kostet sie 6,25 Euro pro angefangene 6 Minuten. Wenn sie alles schön frei geräumt hat, machen die schnellen Jungs sie nicht arm.

Wenn es eilig ist, die Sachen binnen zwei Tagen nach Absenden der Bestellung weg sollen? Oder ein bestimmter Termin gewünscht wird, etwa der Montag, weil am Sonntagabend jemand da ist zum Runtertragen? Dann kostet es jeweils 15,43 Euro.

Wer so etwas bestellt, was nicht gratis ist („eine gebührenpflichtige Zusatzleistung“), braucht wegen der Unterschrift sowieso die Karte auf Papier, die per Post abgesandt wird.

Jan S. sagt dazu: „Was ich in meinen Kombi packen kann, fahre ich selbst zum Wertstoffhof und werde das kostenfrei los, so oft ich will. Mittwochs arbeiten die bis 20 Uhr, samstags bis 15 Uhr, das reicht.“ Als ihn jedoch kürzlich die Nachbarin Heike R. um Hilfe bat, ihm so eine Karte am PC auszudrucken, hat er sich den Weg gespart und seine Teile mit ihrem Einverstänisnis mit auf ihre Karte geschrieben. Auch das ist möglich.

 

Anpacken statt ärgern

Da steht plötzlich Sperrmüll im Hausflur oder im Hof. Keiner kümmert sich darum. Aber es gibt eine einfache Möglichkeit: Ein Haushalt, der in dem Jahr noch nicht seinen Sperrmüll hat abholen lassen, übernimmt quasi die Patenschaft für den Müll, betrachtet ihn als „Geschenk“. Und bestellt selbst den Sperrmüll. Natürlich kann das eine oder andere eigene Teil mit dazu. Und zwei Monate später macht es jemand anderes.

Das kann die Hausverwaltung organisieren, statt dass der Hausmeister die Teile selbst wegfährt. Wenn er sowieso wegen der Mülltonnen oft im Haus ist, kann er zum Termin das Zeug vor die Tür stellen.

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