In der Reihe „Kunstgespräche“ wird am Freitag, 16. Oktober, 18 Uhr ins Bandhaus, Dresdner Str. 48, eingeladen. Zu sehen ist auch ein spannendes Stück Industriegeschichte in heutiger kreativer Nutzung. Neben Lidl, Parkplatz und Küchenstudio finden sich alte Fabrikgebäude. Wo einst in Theodor Wiedes Maschinenfabrik auch für den Weltmarkt geschraubt und geschweißt wurde und später Autos repariert wurden, haben sich diverse Nutzer angesiedelt, für Gewerbe, Hobbies und Kreatives. Manchmal tönt Musik durch die Fenster.

Paul Marcion probt hier mit seiner Band „AMORF“. Er öffnet am Freitag, den 16. Oktober, um 18 Uhr die Tür zum Kunstgespräch. In einer Gruppe gemeinsam mit der Journalistin Katharina Weyandt werden die Räume und das kreative Tun erkundet, um die Macher für die Stadtteilzeitung und die Website sonnenberg-chemnitz.de zu portraitieren.

Seit etwa zehn Jahren begann es mit den Proberäumen in dem riesigen ehemaligen Verwaltungsgebäude neben der Produktionshalle. „Wie viele sind es – da muss ich kurz überlegen, auf jeden Fall über zehn Bands oder Leute, die anderweitig kreativ sind. Es sind auch Teilgemeinschaften, dass einer der Mieter ist und drei Bands die Räume abwechselnd nutzen.“ Bei „AMORF“ seien es „Purple Sage“, die Blues und Rockn’ Roll spielen, sowie „The and the dead bitches“, welche unter dem selbstironischen Namen sehr experimentelle Musik machen, erklärt er.

In der Coronazeit hätten sich Musiker weiter entwickelt, Räume studiomäßig ausgebaut und Tonaufnahmen zur Veröffentlichung gemacht. Die Förderung der Stadt „In der Krise sichtbar und hörbar bleiben“ sei eine richtig gute Sache gewesen, so Marcion. Nur, und auch deshalb lädt Marcion ein, für manche Anwohner waren die Bands zu stark hörbar. Während des Lockdowns wurden dort Parties geargwöhnt, die Polizei rückte an. „Wir sind kein Club, nur Leute, die Kunst machen“, stellt Marcion fest. Und: „Wir sind bemüht, Schallemissionen zu vermindern. Es kann sein, dass nachmittags mal eine unbedachte Band mit offenen Fenstern probt und wenn dann abends eine Gitarre aufgenommen wird, dass das das Fass zum Überlaufe bringt.“ Sie würden gern wissen, wer sich gestört fühlt, auch um ins Gespräch zu kommen: „Immerhin hängen ein paar Existenzen daran.“ Paul Marcion freut sich über das Interesse. „Wir sind Menschen vom Sonnenberg, wir machen das nicht just for fun“, lädt er ein.

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