Film & Gespräch: „Ein einfacher Mensch“
Zietenstraße 32
09130 Chemnitz
Karl-Fruchtmann-Abend im Rahmen der „Tage der jüdischen Kultur“
Yakov Silberberg ist Bäcker und lebt mit seiner Frau Luba im Tel Aviv der 1980er Jahre. „Das Leben kann so schön sein, aber die Vergangenheit lässt uns nicht los“, sagt Luba. Die Vergangenheit, die beide verbindet und zugleich trennt, ist der Holocaust. Yakov war im Sonderkommando des Vernichtungslagers Auschwitz und musste dort die ermordeten Menschen aus den Gaskammern holen und verbrennen. Er hat überlebt, findet aber nicht ins Leben zurück. Karl Fruchtmann machte Silberberg in Tel Aviv ausfindig und porträtierte ihn und seine Familie für diesen Dokumentarfilm mit Spielszenen. Fruchtmann, der selbst in Sachsenburg und Dachau inhaftiert wurde, zeigt einfühlsam das Ringen der Silberbergs mit den Folgen des Überlebens, dem Versuch Unbeschreibliches in Worte zu fassen und der eigenen seelischen Zerstörung zu begegnen.
Der Film wurde 1987 im Fernsehen erstmals gezeigt und mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet. Im Anschluss an die Filmvorführung kann gemeinsam mit der Lehrerin und Historikerin Anna Schüller (Geschichtswerkstatt Sachsenburg) über die Eindrücke diskutiert werden.
Film: Karl Fruchtmann
Kamera: Günther Wedekind
Eine Veranstaltung von Student_innenrat der TU Chemnitz, Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V. und Taupunkt e.V. im Rahmen der „Tage der jüdischen Kultur“
Eintritt: frei
Schreibe einen Kommentar