CHARISMATISCH: Doris Müller
Dies ist das Portrait von Doris Müller. Sie war jahrelang Stadträtin in Chemnitz und irgendwie ist es auch nicht verwunderlich, dass solche engagierten Persönlichkeiten in ihrem Leben ausgezeichnet werden. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande und arbeitet seit 1992 für die Neue Arbeit e.V. in Chemnitz. Eine äußerst sympathische, ausgeglichene und souveräne Frau, die uns für unser Forum: Sonnenberg-Online ein paar Minuten ihrer Zeit widmet.
In ihrem Büro entdecken wir zuerst einen überdimensionierten Scheck von VW gesponsert, den der Verein Fact (Frauen Aktiv In Chemnitz Tätig) erhalten hat. Frau Müller berichtet, dass dies in der Aktion „Restcentaktion“ von VW an hilfsbedürftige Personen einmal im Jahr gestiftet wird. Auf dem Scheck hat noch Peter Maffay, der ebenso für seine eigene Aktion ausgezeichnet wurde, mal nebenbei sein Autogramm hinterlassen, erklärt sie stolz.
Mit diesen und anderen akquirierten Mitteln versucht der Verein benachteiligte Familien im Stadtteil zu helfen. Ein kleiner Prozentsatz fließt dann noch in die Öffentlichkeitsarbeit. Tja, und wenn wie immer, sparsam und ökonomisch gehaushaltet wird, wird noch ein Rest für die Reparaturen für den Bücherbus genutzt. Dieser ist als fahrende soziale Bibliothek im Dauereinsatz seit 1999 unterwegs und hat die anstehenden Reparaturen bitternötig. Aber bei all dem, ist es ja auch das Credo von ihr. Bei Null anzufangen, stellt sich wie ein roter Faden in ihrem Leben dar und war nie ein Hindernis, eher ein Lösungsweg.
Sie setzt sich nunmehr seit 10-Jahren ehrenamtlich im Stadtteil für Fragen der Integration ein, bietet Hilfe für Leute, die in die Arbeitslosigkeit gelangt sind. Der Verein macht allerdings noch mehr. Ein weiteres aktuelles Tätigkeitsfeld stellt die Pflegebegleitung dar. Hier arbeiten 23 Frauen und 2 Männer, die wiederum ausgebildete PflegebegleiterInnen (KEIN Pflegedienst!) des Vereins Neue Arbeit Chemnitz e. V. sind.
Ansprechpartner ist Herr Blatzheim und sie können ihn unter der Telefonnummer: bzw. Email fit@neue-arbeit-chemnitz.de erreichen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt liegt ihr nach wie vor am Herzen und so versteht sie ihr Engagement. „Der persönliche Einsatz muss immer für die Menschen da sein, die nicht richtig in der Gesellschaft mitgenommen werden“. Und: „ Das unsere Kinder in der Gesellschaft eine Chance bekommen und dafür müssen wir uns alle immer wieder aufs Neue einsetzen. Aber da Chemnitz auch ein Altersproblem hat, müssen wir uns alle damit intensiver befassen und vor allem die älteren Bürger ernst nehmen.“ So einfach spannt sie den Bogen innerhalb der Generationen.
Heute findet im Vereinshaus an der Hainstraße 125 eine Weihnachtsaktion für Kinder statt. Die freundlichen MitarbeiterInnen des Hauses haben schon sehr viele Weihnachtspräsente in die bunten Tüten eingepackt, die die rund 70 Kinder bekommen werden.
Nach den Stärken vom Stadtteil Sonnenberg befragt, lautet ihr überzeugendes Fazit:
„ Der Sonnenberg gehört zu Chemnitz! Vieles wurde im Stadtteil angepackt und umgesetzt. Das dokumentieren nicht zu Letzt, die vielen sanierten Gebäude. Natürlich ist die optimale Nähe zum Stadtzentrum ein Standortvorteil, den der Sonnenberg hat. Und seien wir mal ehrlich, die Probleme, die der Sonnenberg hat, die gibt es genauso gelagert in anderen Stadtteilen von Chemnitz.“
Die Verabschiedung von ihr erfolgt nach intensiven zwei Stunden. Da wir uns persönlich im Gespräch nähergekommen sind, umarmen wir uns herzlich und sagen bis bald. Ein Wiedersehen ist garantiert.
Ein Zitat bleibt mir im Bewusstsein, als ich die Einrichtung verlasse. Es steht auf dem Plakat im Foyer: „Auch wer nichts verdient, verdient Respekt.“
Das sollte uns allen, und nicht nur zur Weihnachtszeit, im Gedächtnis bleiben und mehr unser tägliches Handeln bestimmen. Ein Vorbild und Garant dafür ist und bleibt Doris Müller.
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