Das Projekt „Sonnenberg-Image“
Bis Ende 2012 lief das Sonnenberg-Image-Projekt. Hier sind alle Ergebnisse nachzulesen.
Der Sonnenberg ist spannend, urban, nah an Innenstadt und Grün, er bietet herrliche Architektur, er ist Heimat ganz unterschiedlicher Menschen, er hat auch seine Schattenseiten und Schmuddelecken, aber ganz überwiegend ist er schön. Und einer seiner größten Vorteile ist: Hier gibt es Freiräume, die nur darauf warten, genutzt zu werden.
Der Sonnenberg hat aber auch einige Probleme, die vor allem mit seinem Image zusammenhängen. Besonders bei den Chemnitzern ist die Wahrnehmung des Stadtteils zwiespältig. Deswegen hatte es sich das Projekt „Sonnenberg-Image“ zur Aufgabe gemacht, die vielen positiven Seiten des Stadtteils nach außen zu tragen.
Eine Erneuerung des Images eines Stadtteils kann nur gelingen, wenn man besser informiert und Entwicklungen sichtbar und transparent macht. Mit anderen Worten: es muss berichtet und miteinander geredet werden, was das Zeug hält. Das Projekt „Sonnenberg-Image“ sollte das, ein Projekt zum Mit(einander)reden, also ein Kommunikationsprojekt sein.
Die Stadt Chemnitz setzte für den Sonnenberg auf neue Beteiligungsformen und Kommunikations-Instrumente. Ein zentrales Instrument sollte die Plattform www.sonnenberg-online.de sein, die als 2. webseite des Stadtteils installiert wurde u. die den Beteiligungsprozess maßgeblich unterstützen sollte. Diese Seite möchte Sie einladen. Reden Sie mit, machen Sie mit, finden Sie einen Platz für sich und Ihre Pläne.
Viele Leute sind schon am Sonnenberg und verwirklichen hier ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Wohnen, Leben, Arbeiten. Wir stellten sie vor. Schauen Sie, was am Sonnenberg schon alles passiert. Und, wenn Sie mögen: schließen Sie sich an.
Doch das Projekt „Sonnenberg-Image“ arbeitet nicht nur online. Parallel werden verschiedene Aktionen und Veranstaltungen im Stadtteil durchgeführt, die dazu beitragen sollen, sich ein Bild vom Stadtteil zu machen und neue Visionen entwerfen, wie sich der Sonnenberg künftig zeigen wird.
Der Beteiligungsprozess
Eine neues, besseres Image für den Sonnenberg kann nur dann erfolgreich sein, wenn es auf einem Leitbild fußt, das aus dem Stadtteil heraus entwickelt wird. Das heißt, es muss einerseits auf den Realitäten im Stadtteil beruhen, andererseits von den Bürgern und Akteuren im Stadtteil mitgetragen werden. Voraussetzung für beides ist ein intensiver Beteiligungsprozess.
Wie wurde also im Projekt “Sonnenberg-Image” beteiligt?
1. Online-Beteiligung:
Das Herzstück des Beteiligungsprozesses ist www.sonnenberg-online.de, wo sich alle Aktivitäten bündeln. Die Plattform funktioniert nicht nur als Schaufenster des Stadtteils, sondern auch als Informationsmarkt. Hier werden alle Aktivitäten vorbereitet, begleitet, ausgewertet und zur Diskussion gestellt. Beteiligung ist hier ganz direkt möglich, indem zu jedem Beitrag Kommentare abgegeben werden können.
Ein weiteres digitales Medium war die Ideenmaschine unter www.sonnenberg-ideenmaschine.de, wo sich jeder registrieren und seine eigenen Ideen zum Stadtteil zur Diskussion stellen konnte. Sie wurde leider zu wenig genutzt.
2. Die World Cafés zum Sonnenberg:
Dreimal im Projektverlauf wurden Diskussionsveranstaltungen einberufen, an denen alle Interessierten teilnehmen konnten. Hier ging es um die Zukunft des Stadtteils, um ein Leitbild für die weitere Entwicklung und natürlich um ein Kommunikationskonzept. An moderierten Diskussionstischen wurden ganz konkrete Inhalte entwickelt, die eine entscheidende Grundlage der Projektarbeit sein sollten.
3. Aufsuchende Beteiligung im Bereich Akteure/Stakeholder:
Maßgebliche Akteure im Stadtteil aus den Bereichen Wohnungswirtschaft, Bildung, Gewerbe und Kultur wurden bereits in der Vorbereitungsphase zum Interview aufgesucht, um hier ein möglichst breites Meinungsbild zu erhalten. Diese aufsuchende Beteiligung wurde im Projektverlauf fortgeführt, um eine stetige Beteiligung auch derer zu ermöglichen, die aufgrund terminlicher Schwierigkeiten nicht an den großen Veranstaltungen teilnehmen können.
4. Aufsuchende Beteiligung im Bereich Kinder/Jugendliche:
In den örtlichen Schulen und Jugendklubs veranstalteten wir Diskussionsrunden zum Stadtteil, die jeweils in die Entwicklung konkreter Ideen mündeten. Diese Ideen wurden während der jeweiligen Veranstaltung unter www.sonnenberg-ideenmaschine.de gepostet. Natürlich waren Kinder und Jugendliche auch in den anderen Beteiligungsformaten willkommen, durch die Arbeit vor Ort wollten wir jedoch die komplexe Image-Problematik viel besser und altersgerechter vermitteln.
5. Blitzbefragung auf dem Stadtteilfest
Nicht jeder Sonnenberger nimmt gerne an öffentlichen Diskussionsveranstaltungen teil, nicht jeder ist im Internet unterwegs und gibt dort seine Kommentare ab. Um auch ein Meinungsbild derer zu erhalten, an denen solche Beteiligungsformen oft vorbei gehen, fragten wir auf dem Stadtteilfest 78 Besucher: Was ist das Beste am Sonnenberg? Und wie soll der Stadtteil in Zukunft aussehen? Das Spannende dabei: die ohne Antwortvorgabe entstandenen Ergebnisse fügten sich sehr gut in das Bild, das insgesamt entstand.
6. Aktivierung durch Aktionen
Der Fotowettbewerb “lost and found” prämierte das beste Bild zur Imagekampagne. Voraussetzung: der Stadtteilflyer oder die Stadtteilpostkarte sind darauf zu sehen. Mitmachen konnten alle bis 25.
Am Logowettbewerb für den Sonnenberg konnten sowohl Laien als auch Profis teilnehmen.
Die Juroren für beide Wettbewerbe setzten sich aus Akteuren vom Sonnenberg zusammen.
7. Prozesssteuerung unter Beteiligung lokaler Akteure:
Die Lenkungsgruppe zum Projekt “Sonnenberg-Image” vereinte alle wesentlichen Akteure und Multiplikatoren des Stadtteils, so z.B. verschiedene Ämter der Stadt Chemnitz, das Stadtteilmanagement, die Gemeinwesenkoordination, das Gewerbemanagement und die großen Wohnungsunternehmen, und hatte eine abgestimmte Vorgehensweise zum Ziel, die unterschiedliche Akteursperspektiven integrieren sollte.
Autor: Dr. Susanne Heydenreich, aktualisiert: E. Koch
Schreibe einen Kommentar